Primus wankt und wankt
Wahnsinn in Sandhausen: Jahn gibt Mega-Führung aus der Hand − und kassiert eine krasse Klatsche

17.02.2024 | Stand 17.02.2024, 20:55 Uhr

Schlagabtausch: Sandhausen (links, Patrick Greil) und Regensburg (hier Andreas Geipl) liefern sich ein rassiges Duell. Foto: Imago

Irre Spiele gibt es häufiger in der 3. Liga. Die Partie zwischen Sandhausen und Jahn Regensburg ist in dieser Kategorie aber ganz weit oben anzusiedeln. Die Oberpfälzer, die bereits in der Vorwoche mit 1:3 gegen Essen das Nachsehen hatten, verspielten am Samstag eine 3:0-Führung. Am Ende hieß es 3:6.



In der Anfangsviertelstunde klingelte es gleich fünf Mal in Sandhausen. Vier Treffer davon fielen nach Standards. Der Spitzenreiter führte durch Tore von Noah Ganaus (3.), Christian Viet (8.) und Dominik Kother (11.) schnell vermeintlich komfortabel. Patrick Greil (13.) und Yassin Ben Balla (15.) schlugen aber postwendend zurück. Livan Burcu (38.) machte den Wahnsinn perfekt, indem er noch vor der Pause das 3:3 markierte.

Jahn-Coach Joe Enochs konnte nur mehr mit dem Kopf schütteln. Seine Mannschaft, in der Ganaus und Viet (für Elias Huth und Bryan Hein) neu in der Startelf waren, war völlig von der Rolle. Zur Pause kamen mit Huth und Robin Ziegele zwei neue Kräfte für die gelbvorbelasteten Rasim Bulic und Niclas Anspach.

Weidingers Geschenk an Sandhausen



Nach der Pause waren Chancen da für weitere Treffer – auch auf Regensburger Seite. Benedikt Saller (54.) zielte knapp vorbei. Unmittelbar danach kam es zu einer Spielunterbrechung. Aus Protest gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) schmissen Fans Tennisbälle auf den Rasen.

Dank eines kapitalen Schnitzers von Jahn-Keeper Alexander Weidinger, der Greil den Ball in die Füße spielte, drehten die Gastgeber das Spiel komplett in der 60. Minute. Bitter! Aus einem 3:0 wurde ein 3:4. Burcu (68.) machte alles klar! 5:3! Kurz davor hatte Huth den Ausgleich auf dem Kopf. In Summe war das aber viel zu wenig und letztlich vielmehr sogar erschreckend vom Jahn im Duell der Zweitliga-Absteiger. Nach der vermeintlich komfortablen Führung gab es einen unerklärlichen Bruch im Spiel der Oberpfälzer.

Es wurde noch schlimmer. Der Ex-Regensburger David Otto wurde von Tobias Eisenhuth gefoult – und verwandelte sicher zum 6:3 (82.).

Ein Spieltag zum Vergessen



Auch mit Blick auf die Konkurrenz war dieser rabenschwarze Samstag bitter für den Jahn. Sandhausen verkürzt den Rückstand auf den SSV auf zehn Punkte. Ulm, das das Verfolgerduell gegen Essen gewann, ist nur mehr fünf Zähler entfernt. Dresden, das mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen kann, ist erst am Sonntag im Derby gegen Aue im Einsatz.

Sandhausen – Jahn 6:3 (3:3)

SV Sandhausen:
Rehnen – Zander (67. Diekmeier), A. Fuchs, Geschwill, Weik - Ehlich (90.+1 El-Zein), Ben Balla, Mühling, Burcu (75. Maciejewski) – Greil (90. Stolze), Pink (67. D. Otto)

SSV Jahn Regensburg: Weidinger – Faber, Ballas, L. Breunig, Saller (73. Hein) – Geipl, Bulic (46. Ziegele) – Anspach (46. E. Huth), Viet, Kother (73. Eisenhuth) – Ganaus (73. Mustafa);

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Zuschauer:
3738

Tore: 0:1 Ganaus (3.), 0:2 Viet (8.), 0:3 Kother (11.), 1:3 Greil (13.), 2:3 Ben Balla (15.), 3:3 Burcu (38.), 4:3 Greil (60.), 5:3 Burcu (68.), 6:3 D. Otto (82./Foulelfmeter)