Opfer weiter im Krankenhaus
Regensburg: Handelte der Angreifer in der Frankenstraße im Wahn?

08.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:17 Uhr

Der Einsatz in der Frankenstraße sorgte für Aufsehen. Foto: Unrecht

Nach einem versuchten Tötungsdelikt am Mittwoch in der Frankenstraße in Regensburg gibt es erste Details. Der Verteidiger des mutmaßlichen Täters spricht von Schuldunfähigkeit.



Nach einem versuchten Tötungsdelikt in der Frankenstraße gibt es erste Details. Zunächst hieß es, ein Unbekannter habe am Mittwoch auf einen 19-Jährigen eingestochen. Am Abend stellte sich ein Tatverdächtiger bei der Polizei.

Täter und Opfer wohnten im gleichen Haus



Zum Angriff selbst gibt es erste Erkenntnisse: Spuren deuten darauf hin, dass der 25-jährige Verdächtige vor und in der Wohnung auf sein Opfer eingestochen haben könnte. Das ist aus Ermittlerkreisen zu erfahren. Möglicherweise flüchtete der 19-Jährige in Todesangst.

Täter und Opfer wohnten laut Polizei im selben Haus – kannten sich aber wohl nicht. Der Niedergestochene ist laut Polizei noch in einem kritischen Zustand. Der 19-Jährige musste über mehrere Stunden hinweg notoperiert werden. Weitere Eingriffe seien nicht ausgeschlossen. Der junge Mann soll mehrere Stichverletzungen erlitten haben. Der Anwalt des mutmaßlichen Angreifers geht von einer drogenindizierten Psychose aus – der Mann könnte im Drogenwahn gehandelt haben, sagte Strafverteidiger Helmut Mörtl. „Ich gehe nach meinem Eindruck von vollständiger Schuldunfähigkeit aus.“ Die Polizei teilte hierzu mit, dass sich im Zuge der Ermittlungen Verdachtsmomente ergeben hätten, wonach eine mögliche verminderte oder aufgehobene Schuldfähigkeit vorliegen könnte.

Mutmaßlicher Täter schweigt



Der Tatverdächtige wurde gestern einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Es erging ein Unterbringungsbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes sowie anderer Tatbestände, teilte die Polizei mit. Der Mann wurde in eine Fachklinik gebracht. Das Motiv ist weiterhin unklar. Der mutmaßliche Täter schweigt bislang.

Die Polizei sucht weiter nach Zeugen. Wer Beobachtungen gemacht hat, soll sich unter (0941)5062888 bei der Kripo melden.