Nach 1:0-Führung
Deutliche Eisbären-Niederlage in Crimmitschau – doch der Klassenerhalt rückt näher

04.02.2024 | Stand 05.02.2024, 6:21 Uhr

Eisbär Lukas Heger (in Weiß) musste an seinem 29. Geburtstag beim Auswärtsspiel in Crimmitschau eine Niederlage hinnehmen. Foto: Tommy Valdivia Castro

Rechnerisch ist der Klassenerhalt zwar noch nicht ganz fix, doch das Saisonziel der Eisbären Regensburg ist zum Greifen nahe – auch wenn die Oberpfälzer am Sonntagabend vor 2697 Zuschauern mit 1:4 (1:0, 0:0, 0:4) auch ihr zweites Gastspiel der Saison bei den Eispiraten Crimmitschau verloren, bleiben sie in der zweiten Eishockey-Liga weiterhin Zweiter der Tabelle.



Am Freitag (19.30 Uhr) führt die nächste Reise zu den Starbulls nach Rosenheim.

Eisbären-Coach Max Kaltenhauser hatte es schon am Freitagabend nach dem 3:2-Sieg gegen Weißwasser befürchtet. „Hoffentlich haben wir nichts in der Kabine“, unkte er mit Blick auf den kranken David Booth. Doch der US-Amerikaner fehlte genauso wieder wie auch Torhüter Tom McCollum, Corey Trivino und der angeschlagene Korbinian Schütz. So blieb Kevin Slezak in Reihe eins bei Marvin Schmid und Kapitän Nikola Gajovsky, während Christoph Schmid zu Mittelstürmer Abbott Girduckis und Liga-Topskorer Andrew Yogan rückte. Dazu half Verteidiger Lucas Flade im Sturm aus. Die Eisbären traten also nur mit einem statt der erlaubten vier Kontingentspieler an und DNL-Torwart Fabio Marx aus dem eigenen Nachwuchs stand erstmals im Kader.

Heger jetzt auf Platz zwei

Am 29. Geburtstag von Lukas Heger, der sein 447. Spiel für die Eisbären bestritt und damit zu Armin Mühlhofer auf Platz zwei der Allzeit-Bestenliste hinter Günther Dörfler (579) aufschloss, war es das nächste Topspiel des Tabellenzweiten beim Tabellenvierten, der mit zwölf Punkten aus den letzten fünf Spielen das beste DEL-2-Team dieses Zeitraums stellte. Und die Eisbären ließen sich von den Ausfällen auch nicht schrecken und lieferten in dem temporeichen Spiel ein starkes erstes Drittel. Marvin Schmid scheiterte nach sieben Minuten an ETC-Goalie Christian Schneider, der 2015/16 auch ein paar DNL-Spiele für Regensburg gemacht hatte. Zwei Minuten später hatte auch der gesundheitlich geschwächte Yogan eine Topchance.

Es folgte eine kleine Drangperiode der Hausherren – und doch das Führungstor der Eisbären. Nach einem Diagonalpass von Schmid hatte Kevin Slezak viel Platz und nutzte diesen zum dritten Saisontor und dem Regensburger 1:0 (17:17). „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe“, analysierte Eisbären-Stürmer Christoph Schmidt bei Sprade TV.

Crimmitschau erhöhte im zweiten Drittel den Druck, doch die Eisbären fanden nach und nach wieder zurück ins Spiel und hielten dagegen. Lucas Flade hatte nach perfektem Zuspiel von Yuma Grimm frei vor Schneider die größte Chance, um ein zweites Tor nachzulegen (32:20). Und Eisbären-Keeper Jonas Neffin parierte glänzend gegen Ladislav Zigmund (36.).

„Jeder Punkt zählt, wir müssen jedes Spiel mit Playoff-Mindset spielen“, gab Crimmitschaus Verteidiger Max Balinson am Mikrofon bei Sprade TV als Parole aus. Im Schlussdrittel packte Crimmitschau noch eine Schippe drauf. Die Hausherren trafen in den ersten 90 Sekunden zweimal das Gestänge, Jonas Neffin hatte Schwerstarbeit zu liefern – und war dann nach 45:22 Minuten doch erstmals geschlagen. Die 18 Sekunden Zwei-Mann-Unterzahl überstanden die Regensburger noch, dann aber erzielte der offensivstarke Verteidiger Max Balinson seinen 16. Saisontreffer.

Dann musste auch Patrick Demetz auf die Strafbank und Crimmitschau nutzte erneut das Powerplay zum 2:1 durch Hayden Verbeek (48:18). Als Heger und Schembri zusammenstießen und Crimmitschau daraus einen Konter zum 3:1 durch Mario Scalzo machte, war das Spiel entscheiden. Jakob Weber und Nikola Gajovsky fehlte dazu alleine vor Schneider das Glück. Dafür legte Crimmitschau ins leere Tor das 4:1 drauf, als die Eisbären den Torwart vom Eis genommen hatten.

Kritischer Constantin Ontl

„Wir haben es uns selber schwer gemacht, nicht mehr so einfach gespielt und Strafzeiten genommen“, wertschätzte auch Constantin Ontl bei Sprade TV die Leistung des Gegners.



Statistik: Crimmitschau – Regensburg 4:1 (0:1, 0:0, 4:0)

ETC Eispiraten Crimmitschau:
Schneider – Scalzo, Balinso; Sturm, Kreutzer; Thomas, Olleff; Alexander Schmidt – Walsh, Lindberg, Kanninen; Saponari, Reichel, Zikmund; Büsing, Verbeek, Feser; Kälble, Kanya, Rudert

Eisbären Regensburg: Neffin – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr – Gajovsky, Schmid, Slezak; Yogan, Girduckis, Christoph Schmidt; Ontl, Heger, Schembri; Flade, Grimm

Tore: 0:1 (17:17) Slezak (Schmid-Gajovsky), 1:1 (45:22) Balinso (Saponari-Lindberg bei 5-4), 2:1 (48:18) Verbeek (Kanninen-Feser bei 5-4), 3:1 (53:42) Scalzo (Kanninen), 4:1 (58:32) Kanninen (Balinson bei 5-6 ins leere Tor)

Schiedsrichter: Alexander Singer/Daniel Kannengießer. – Zuschauer: 2697. – Strafminuten: Crimmitschau 6 – Regensburg 10