Vorjahresvergleich
Grafik: So stark stiegen die Wohnungs-Mieten in der Region

16.09.2021 | Stand 16.09.2021, 16:41 Uhr

Untersucht wurden die Angebotspreise bei Neuvermietungen. −Symbolbild: dpa

Von Christoph Eberle

Ein Vorjahresvergleich von Angebotsmieten in Landkreisen und kreisfreien Städten in Süddeutschland zeigt: Fast überall stiegen im Vergleich zum Vorjahr die Preise - allerdings stark unterschiedlich.

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Berechnet hat dies jüngst das Portal immowelt.de - Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren dort inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils in den Monaten Januar bis Juni 2020 und 2021 angebotenen Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Bei den Mietpreisen handelt es sich um Nettokaltmieten bei Neuvermietung.



Mieten stiegen in 127 von 138 untersuchten Kreisen

Das Ergebnis der Untersuchung: Die Mieten stiegen in 127 von 138 untersuchten Kreisen - in der Spitze gab es im Vergleich zwischen dem 1. Halbjahr 2020 und dem 1. Halbjahr 2021 Anstiege von 16 Prozent. Interessant: Während die Preiskurven in den großen Städten allmählich abflachen, nimmt die Mietentwicklung in kleineren Städten und ländlichen Regionen an Fahrt auf.



Besonders in den größten Städten scheint inzwischen die Grenze des Bezahlbaren erreicht - die Anstiege sind vergleichsweise gering. In München erhöhte sich der Medianpreis um zwei Prozent auf 19,20 Euro pro Quadratmeter. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 18,80 Euro. In Stuttgart ist der prozentuale Anstieg mit drei Prozent etwas höher, das Preisniveau aber deutlich niedriger: 13,80 Euro pro Quadratmeter müssen Mieter in der baden-württembergischen Landeshauptstadt aktuell zahlen.



Während die großen Metropolregionen nur geringe Anstiege verzeichnen, steigen in den kleineren Städten die Mieten zum Teil deutlich an. Den größten prozentualen Zuwachs aller Kreise gibt es im Stadtkreis Memmingen: Binnen eines Jahres verteuerten sich die Angebotsmieten um 16 Prozent auf aktuell 11 Euro pro Quadratmeter.

Ähnlich hohe prozentuale Steigerungen wie am Alpenrand gibt es auch in Ostbayern - wenngleich das Preisniveau deutlich niedriger ist. In den Landkreisen Cham (+15 Prozent), Freyung-Grafenau (+14 Prozent) und Schwandorf (+11 Prozent) verteuern sich die Mieten merklich.

Spielt die Corona-Pandemie eine Rolle?

Dass in den kleineren Städten und ländlichen Regionen die Mieten stärker ansteigen als in den Metropolen, kann laut den Experten von immowelt.de mit der durch die Corona-Pandemie veränderten Nachfrage zusammenhängen. „Dank Home Office zieht es immer mehr Menschen aus den Städten heraus“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Eine gemeinsame Analyse des ifo Instituts und immowelt über aktuelle Wohnortpräferenzen in der deutschen Bevölkerung bestätigt das: 13 Prozent der Großstädter wollen binnen 12 Monaten aus der Stadt wegziehen.