Gefahr noch nicht gebannt
Geduldsprobe für evakuierte Anwohner: Amberg wartet auf Spezialgerät für Fliegerbombe

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 19:39 Uhr

Die evakuierten Anwohner in Amberg müssen weiterhin in den Turnhallen, die zu Notunterkünften umfunktioniert wurden, ausharren. Wie lange noch, ist unklar. − Foto: Daniel Seger, Moods Photography

Die Bergung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf der Luitpoldshöhe in Amberg wird zur Geduldsprobe für rund 500 evakuierte Anwohner. Zwei Bomben waren am Mittwochnachmittag in der Nähe der Bahngleise der Strecke Amberg-Nürnberg entdeckt worden.



In einem Radius von 700 Metern mussten die Bürger ihre Wohnungen verlassen, auch in der Gießerei Luitpoldhütte wurde der Betrieb eingestellt, die Bahnstrecke wurde gesperrt. Alles sah zunächst nach einer Routinemaßnahme aus. Gegen 1 Uhr nachts konnte eines der Relikte aus dem Krieg unschädlich gemacht werden. Doch die zweite Fliegerbombe wird immer wieder durch eindringendes Wasser unterspült.

Am Vormittag haben nun die Einsatzkräfte ein Spezialgerät angefordert, das die Bombe zunächst mittels eines Greifarmes aus dem Morast ziehen soll, wie Polizeihauptkommissar Dominik Lehmeier auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern erläutert. Nach der Bergung müsse die fixierte Bombe dann zunächst auf ihren Zustand hin begutachtet werden, bevor über das weitere Vorgehen entschieden werde. Einen Zeitplan kann Lehmeier nicht nennen. Noch werde auf die Ankunft des Spezialgerätes gewartet, sagte er gegen 12 Uhr.

Die evakuierten Anwohner würden weiterhin in den Turnhallen, die zu Notunterkünften umfunktioniert wurden, betreut. Dort stehe nicht nur Versorgung mit Essen und Trinken bereit, sondern auch medizinische Betreuung zur Verfügung, so Lehmeier. Zudem gebe es Ansprechpartner für alle Fragen und für tiefergehende Gespräche. Die Betroffenen würden zudem über jeden Schritt der weiteren Bergungsmaßnahme zeitnah informiert. Nur eines können die Einsatzkräfte derzeit nicht sagen: Wie lange es noch dauern wird, bis die Gefahr gebannt ist.