Volksfest
Ein Dult-Bus für den Landkreis Regensburg? So lief die Beschickerversammlung

25.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:52 Uhr
Daniel Steffen

Bisher fährt der Dult-Bus vom Bahnhof zum Walhalla-Bockerl. Folgt bald ein Angebot für umliegende Gemeinden? Foto: Hanno Meier

Warum denn nicht auch den Landkreis-Bewohnern einen kostenlosen Dult-Bus zur Verfügung stellen? Im Rahmen der Dult-Beschickerversammlung brachte der ehemalige Rechtsreferent der Stadt, Wolfgang Schörnig, diese Idee vor.



Schließlich kämen viele Besucher aus umliegenden Gemeinden, könnten aber nicht auf so ein Angebot wie die Stadt-Bewohner zurückgreifen, monierte er im gut gefüllten Artmann’s Herzl. „Mitmachen wollen doch schließlich alle“, sagte Schörnig. Wie der Applaus aus dem Publikum zeigte, kam sein Vorschlag gut bei den Beschickern an.

Standvergabe für vier Jahre?



Dies blieb am Donnerstagabend nicht sein einziges Anliegen. Auch die „jährliche Vergabe“ von Standplätzen sieht er kritisch. Ob man nicht davon abweichen und stattdessen den Beschickern eine mehrjährige Zusage für die Regensburger Dulten erteilen sollte, schlug er vor. Hierbei hatte er besonders die langjährigen Beschicker im Blick, mit denen die Stadt gut vertraut ist. Aus seiner Sicht sei diese Vorgehensweise gut, zumal die Beschicker ihre „Investitionen absichern“ könnten. Würzburg gehe mit dem Kiliani-Volksfest gut voran. Denn dort werde der Festzelt-Platz für vier Jahre vergeben. „Da sollte die Stadt mal drüber nachdenken“, merkte Schörnig an. Er sprach in seiner Funktion als Ehrenmitglied des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und der Schausteller.

Schausteller-Sprecher: „Unsere Dult ist neutral“



Dieser hatte mit Erhard Brucker auch erstmalig einen AfD-Stadtrat zur Beschickerversammlung eingeladen. Darüber zeigte sich Brucker „sakrisch froh“, denn nun dürfe er das erste Mal dort sprechen. Er wünschte den Schaustellern „von ganzem Herzen gute Umsätze“, wurde dann aber im Gegensatz zu den Rednern anderer Fraktionen politisch. Bezüglich der Corona-Krise merkte er an, dass den Schaustellern das „Geschäft für einige Jahre stillgelegt“ worden sei. Das Echo auf die Grußrede fiel unterschiedlich aus: Aus den Reihen des Stadtrats applaudierte niemand, an anderer Stelle war der Beifall deutlich zu vernehmen. Schausteller-Sprecher Walter Metzger rechtfertigte die Einladung mit den Worten: „Unsere Dult ist neutral.“

Metzger trug ebenfalls einen Wunsch an den Landkreis heran. Etwa mit den Worten „Hallo, Dult-Zeit is“ möge auch das Landratsamt auf seiner Webseite für das Volksfest Werbung machen.

Landrätin Tanja Schweiger vernahm diese Worte und trat ebenfalls ans Rednerpult. Sie dankte den Schaustellern dafür, „auch in schwierigen Zeiten“ weiterzumachen. Für den Job müsse man „geboren sein“, so Schweiger.

mds