Die Regensburger müssen sich am Freitag auf massive Einschränkungen gefasst machen: Mitarbeiter der Stadtwerke streiken und eine Groß-Demonstration dürfte den Verkehr am Nachmittag lahmlegen.
Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Stadtwerke zum Streik auf. Das hat zur Folge, dass der städtische Busverkehr den ganzen Tag zum Erliegen kommt, wie die Stadtwerke am Mittwoch mitteilten. Dazu zählen auch Schulbuslinien. Regionalbuslinien fahren der Rewag zufolge allerdings weiterhin. „Vor dem Hintergrund der massiven Ausfälle empfiehlt das Stadtwerk allen Fahrgästen dennoch, sich um eine alternative Beförderungsmöglichkeit im Stadtverkehr am Freitag zu kümmern“, teilt die Rewag mit. Zudem bleiben die Bäder der Rewag heute geschlossen.
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Das Kundencenter der Rewag ist heute aufgrund des Streiks zu. Die Entstörungs-Hotlines für Strom und Wärme (0941)6013555 sowie Erdgas und Wasser (0941)6013444 sind jedoch erreichbar.
Für Nachtschwärmer gibt es indes gute Nachrichten: Da der Streik um Mitternacht endet, werden die Nachtbuslinien ab Samstag, 0.30 Uhr fahren. Auch Bahn-Fahrer werden aller Voraussicht nach nicht vom Streik betroffen sein. Die Züge der Bahn, der Agilis und der Länderbahn werden regulär fahren, wie die jeweiligen Pressestellen mitteilen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Stadtwerke um 9.30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Busdepot in der Markomannenstraße auf. Kommenden Mittwoch drohen erneut massive Einschränkungen durch einen Streik von Verdi-Mitgliedern. Dann sind Stadt-Mitarbeiter – beispielsweise von der Müllabfuhr, dem Gartenamt oder aus dem Verwaltungsbereich – aufgefordert, die Arbeit niederzulegen. Mit der Stadt Regensburg laufen Gespräche über Notfallkonzepte, teilt Verdi mit. Die Gewerkschaft fordert mehr Lohn für die Beschäftigten.
Demo am Freitag: Auch „Fridays for Future“ geht in Regensburg auf die Straße
Auch die Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ wird heute auf die Straße gehen. Die Demonstration beginnt um 15 Uhr in Stadtamhof. Von dort aus ziehen die Aktivisten durch die Altstadt zum Schwanenplatz, wo gegen 15.50 Uhr eine Zwischenkundgebung stattfinden soll. Anschließend ziehen die Klimaschützer weiter zum Unteren Wöhrd. Die dortige Abschlusskundgebung soll gegen 16.50 Uhr starten. Sie steht unter dem Motto „10 Dinge, die Regensburg dringender braucht als ein Parkhaus.“ Damit will die Bewegung auf ihre Forderungen an die Stadt Regensburg aufmerksam machen. In einem Fünf-Punkte-Papier fordern die Aktivisten unteranderem eine klimaneutrale Stadt bis 2030, eine autofreie Innenstadt und einen kostenlosen ÖPNV.
Die Polizei rechnet mit kurzfristigen Sperren aufgrund der Demonstration. Sprecher Markus Reitmeier zufolge erwarten die Beamten rund 500 Teilnehmer bei der Kundgebung.
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Der Demonstration von „Fridays for Future“ werden sich weitere Organisationen anschließen. Beispielsweise soll am Schwanenplatz ein Vertreter von „End Fossil“ sprechen. Die Gruppe hat vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt, weil sie einen Hörsaal der Universität besetzt hat. Es scheint gut möglich, dass sich auch Mitglieder der „Letzten Generation“ unter die Teilnehmer mischen.
Die Gruppe ruft dieser Tage in ganz Deutschland zu sogenannten Krisensitzungen auf – auch in Regensburg soll eine solche stattfinden. Man habe „einen Plan zivilen Widerstands, der hohe Opferbereitschaft erfordert, doch eine Chance hat, zu funktionieren“, erläutert die „Letzte Generation“ den Hintergrund dieser Veranstaltungen.
Immerhin kann Regensburg nach morgen etwas durchatmen. Für das Wochenende sind keine weiteren Demonstrationen geplant, teilt die Stadtverwaltung mit.