Handel und Gastronomie
Bar oder mit Karte? Wo man in Regensburg noch Scheine und Münzen braucht

02.02.2024 | Stand 02.02.2024, 14:55 Uhr
Michael Schneider

Aktuell können die Kunden des Cafés im Il Mercato noch nur mit Bargeld bezahlen – vielleicht ändert sich das bald. Foto: Michael Schneider

Das Bargeld gilt nach wie vor als die bevorzugte Zahlungsmethode in Deutschland. Das geht aus einer Umfrage des Portals statista hervor. Kartennutzung und Mobile Payment nehmen allerdings zu. Wir haben in einigen Läden und Lokalen in Regensburg nachgefragt, wie die Kunden am liebsten zahlen.



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Als Reaktion auf diese Entwicklung hat sich die Bundesbank in einer kürzlich veröffentlichten Studie Gedanken über die Zukunft des Bargelds gemacht. Dass Scheine und Münzen komplett verschwinden, glauben die Experten nicht, dass die Nutzung stark zurückgeht, halten sie aber durchaus für möglich.

Wie in allen anderen größeren Städten in Deutschland, können Kunden in Regensburg fast überall auch mit Karte zahlen. Die wenigen Ausnahmen beschränken sich hauptsächlich auf die Gastronomie.

Mehr Aufwand für Mitarbeiter

„Weil es einfacher ist und Bargeld ist mir auch sympathischer als Karten“, sagt Ursl Fellerer, Inhaberin des Café Mea in Stadtamhof. Auch würde die zusätzliche Möglichkeit der Kartenzahlung für ihre Mitarbeiter mehr Arbeit bedeuten. „Ich will nicht gläsern sein“, nennt die Gastronomin einen zusätzlichen Grund und spricht von Bedenken bezüglich des Schutzes der Privatsphäre.

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Ausschließlich Bargeldzahlung gibt es auch im Lotto-, Tabak- und Zeitschriftenladen Kraus in Stadtamhof. Wegen der vielen kleineren Beträge lohne sich die Einführung der Kartenzahlung nicht, sagt Inhaberin Renate Kraus.

Kosten für eine Umrüstung spielen eine Rolle



In der öffentlich zugänglichen Behördenkantine der Regierung der Oberpfalz am Emmeramsplatz sieht es ähnlich aus. Neben der einfacheren Handhabung von Bargeld und dem Ärger, den man mit Karten haben könne, spielten auch die Kosten für eine Umrüstung auf die mögliche Zahlung mit EC-Karten eine Rolle, erklärt Pächterin Birgit Fraidel.



„Kartenzahlung ist mit einem viel zu großen bürokratischen Wirrwarr verbunden“, beklagt Karl-Heinz Mierswa, Wirt des Auer Bräu in der Schwandorfer Straße. Aus diesem und Kostengründen plant man dort auch in Zukunft, nur Bares entgegenzunehmen. Größere Gruppen hätten aber die Möglichkeit, per Überweisung zu bezahlen. Unzufriedene Kunden gab deswegen bisher kaum. Nur einmal bewertete ein Gast das Lokal deshalb als schlecht.

Unzufriedenheit bei Kunden

Häufiger mit diesbezüglich negativen Kommentaren von Kunden zu kämpfen hat hingegen das Café im italienischen Supermarkt Il Mercato in der Dechbettener Straße. Deswegen und aufgrund der steigenden Nachfrage denkt man dort nun über eine Einrichtung der Kartenzahlung nach, berichtet Teamleiter Michael Auburger.

Bisher hielt man am Bargeld als einziger Option fest, da die niedrigen Beträge an der Cafébar die Kosten nicht rechtfertigen würden, die das Geschäft durch Kartentransaktionen stemmen müsste. Trotzdem gibt es bereits eine interne Lösung, die Kunden, die nicht mit Bargeld zahlen möchten, zugutekommt. An der Kasse sind für solche Fälle Scheckkarten erhältlich, die sich über Kartenzahlungen aufladen und dann an der Cafébar nutzen lassen.

„Nachfrage nach Kartenzahlung wird immer größer“



Auch in der Konditorei Butz in der Schwandorfer Straße war es bisher nur möglich, bar zu zahlen, doch aufgrund der Entwicklung schwenkt man hier nun auch auf die zusätzliche Möglichkeit, mit EC-Karte zu bezahlen, um. „Die Nachfrage nach Kartenzahlung wird mittlerweile immer größer“, erklärt Inhaber Christian Butz. „Vor allem immer mehr jüngere Kunden wollen eher so bezahlen.“ Um das zu ermöglichen, nehme man auch die damit verbundenen Mehrkosten in Kauf.