Ein Unbekannter hat am Donnerstagabend ein Fahrrad auf einen fahrenden Zug geworfen. Die Bahnstrecke zwischen dem Regensburger Hauptbahnhof und Obertraubling musste vorübergehend gesperrt werden. Beinahe hätten 38 Passagiere evakuiert werden müssen.
Wie die Bundespolizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall gegen 19 Uhr am Safferlinger Steg. Das Rad traf das Dach eines Regionalexpresses, bevor es ins Gleisbett geschleudert wurde. Der Triebfahrzeugführer leitete eine Schnellbremsung ein. Eine Streife der Bundespolizei rückte an. Zudem wurde ein Bus in die Blumenstraße bestellt. Der Zug sollte laut einer Polizeisprecherin zunächst evakuiert werden.
Gegen 19.45 Uhr wurde der Streckenabschnitt laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn komplett gesperrt – wegen einer „Reparatur an einer Oberleitung“, wie es hieß. Es sei zunächst unklar gewesen, ob das Rad die Leitung getroffen habe, erklärte die Polizeisprecherin. Ein Techniker wurde hinzugezogen, um die Oberleitung auf Schäden zu untersuchen. Er konnte Entwarnung geben. Gegen 20 Uhr wurde die Strecke laut der Polizeisprecherin wieder freigegeben. Eine Evakuierung des Zuges war nicht nötig.
Der Mann, der das Rad von der Brücke geworfen haben soll, war laut einem Zeugen 180 bis 190 Zentimeter groß und trug schwarze Kleidung. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Vornahme einer Betriebsstörung ein. Eine Fahndung nach dem bislang Unbekannten blieb am Donnerstag ohne Erfolg.
Die Ermittler suchen Zeugen, die Angaben zur Identität des mutmaßlichen Täters machen können. Sachdienliche Hinweise nimmt die Bundespolizei Waldmünchen unter 09972 9408-0 oder per E-Mail an bpoli.waldmuenchen@polizei.bund.de entgegen.
− jra
