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Als Gefährder eingestuft: Regensburger Messerstecher plante Schulmassaker

27.10.2023 | Stand 28.10.2023, 6:11 Uhr

Zwei Verletzte (7 und 63 Jahre) kamen mit Stichverletzungen in Regensburger Krankenhäuser. Ein Pfleger, der den 14-jährigen Angreifer stellte, wurde ambulant behandelt. Foto: Baumgarten

Der 14-jährige Jugendliche, der am Donnerstag mit einem Messer ein siebenjähriges Kind und einen Mitarbeiter am Bezirksklinikum Regensburg lebensbedrohlich verletzt hat, war bereits vor seiner Unterbringung in der geschlossenen Kinder- und Jugendpsychiatrie als „Gefährder“ eingestuft worden.





Er hatte einen Anschlag auf eine Schule in der Nordoberpfalz geplant. Die Polizei vereitelte damals die Tat. Auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern bestätigte die Staatsanwaltschaft Regensburg am Freitag, dass der damals 13-Jährige im Januar wegen der Vorbereitung eines Amoklaufes ins Visier der Behörden geriet. Die Pläne waren damals offenkundig schon sehr konkret. Die Polizei stellte bei einer Durchsuchung Sprengstoff und Softairwaffen sicher. Der Jugendliche hatte sich in Chats über frühere Massaker ausgetauscht. So kamen ihm Ermittler auf die Spur.

Weiterhin viele Fragen offen



Zu der Tat am Donnerstag in dem geschützten Raum am Bezirksklinikum Regensburg sind derzeit viele Fragen offen. Etwa wie es dem jungen Mann gelang, ein Fleischermesser an sich zu nehmen. Auf einer Toilette fotografierte sich der Jugendliche vor der Tat mit dem Messer in der Hand – und veröffentlichte das Bild in Sozialen Medien.

Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher sprach am Freitag von „gewissen Parallelen“, die die jetzige Tat mit den Vorbereitungen für den Amoklauf im Januar erkennen ließen. Womöglich verhinderte ein Pfleger am Donnerstag Schlimmeres. Ihm gelang es, den jungen Mann nach der zweiten Messerattacke zu überwältigen. Die bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelte Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) prüfte am Freitag, ob sie das laufende Verfahren übernehmen wird.

mgb


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