Prozess um Totschlag
Seniorin aus Eching zu Tode misshandelt: Pfleger will Stimmen gehört haben

12.09.2023 | Stand 13.09.2023, 13:19 Uhr

Der Angeklagte (l) spricht im Verhandlungssaal des Landgerichts Landshut mit seinem Verteidiger Patrick Schladt. Dem Pfleger wird vorgeworfen, eine 89 Jahre alte Seniorin lebensgefährlich verletzt und hilflos zurückgelassen zu haben. Die Frau starb einige Tage später. − Foto: Armin Weigel/dpa

Ein des Totschlags an einer Seniorin beschuldigter Pfleger hat sich zum Auftakt seines Prozesses vor dem Landgericht Landshut geäußert.



Am ersten Prozesstag bat der Angeklagte die Hinterbliebenen um Verzeihung. Er bedauere, was geschehen sei, könne sich jedoch an den Vorfall nicht erinnern, ließ der 33-Jährige am Dienstag über seinen Anwalt mitteilen. Dem Mann wird vorgeworfen, die Seniorin im Dezember 2022 in ihrem Haus in Eching (Landkreis Landshut) misshandelt und dabei lebensgefährlich verletzt zu haben.

Sohn fand schwer Seniorin mit zahlreichen Knochenbrüchen



Ein Sohn, der mit im Haus lebte, hatte die verletzte Seniorin gefunden. Sie war den Ermittlungen zufolge zu diesem Zeitpunkt unterkühlt und dehydriert. Der Pfleger war zunächst geflohen, stellte sich dann aber in Regensburg der Polizei.

Einige Tage nach der Attacke starb die 89-Jährige in einem Krankenhaus. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Pfleger so massiv auf Kopf und Oberkörper der im Bett liegenden Frau eingeschlagen, dass sie zahlreiche Knochenbrüche erlitt. Warum er sie angriff, war zunächst unklar geblieben.

Angeklagter habe Stimmen gehört



Der Pole hatte im August 2022 die Betreuung übernommen. Er soll möglicherweise wegen Alkoholkonsums und wegen eines psychiatrischen Problems nicht schuldfähig gewesen sein. Vor Gericht sagte der Mann, er habe im Oktober angefangen zu trinken und Stimmen gehört.

Für das Verfahren sind noch drei weitere Verhandlungstage angesetzt. Unter anderem sollen zwei psychiatrische Sachverständige gehört werden.

− dpa