Angriff in Landshut vorgetäuscht?
Schwerverletzte Jugendliche (15) bauten Böller an Halloween wohl selbst

06.11.2023 | Stand 06.11.2023, 17:55 Uhr

Die Kripo Landshut ermittelt nun wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat sowie wegen Verstöße nach dem Sprengstoffgesetz.  − Symbolbild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die zwei Jugendlichen, die an Halloween nach der Explosion eines Böllers in Landshut schwer verletzt wurden, sind offenbar doch nicht damit beworfen worden. Die Polizei geht nun davon aus, dass sie den Feuerwerkskörper selbst hergestellt hatten.



Mit schweren Verletzungen an Händen und Gesicht mussten die beiden 15-Jährigen am Abend vor Allerheiligen mit dem Rettungshubschrauber in Kliniken gebracht werden. Die Polizei ging zunächst davon aus, dass ein Unbekannter einen Böller in eine Gruppe Jugendlicher geworfen hatte. Die Kripo Landshut übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und bat um Zeugenhinweise.

Böller-Mischung in Wohnung gefunden



Mittlerweile geht die Kripo davon aus, dass die beiden Jugendlichen das Sprengstoffgemisch vermutlich selbst hergestellt haben und sie sich beim Abrennen schwer verletzten. Am Freitag stellten die Kripobeamten mit Unterstützung der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes entsprechende Substanzen zur Herstellung von Böllern in der Wohnung der Eltern eines Schwerverletzten sicher.

Straftat vorgetäuscht?



Die Kripo Landshut ermittelt nun wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat sowie wegen Verstöße nach dem Sprengstoffgesetz. Die beiden 15-Jährigen werden weiterhin in den Kliniken behandelt.

− ajk