Stellungnahme des Vereins
Neue Fan-Proteste gegen Cheftrainer Vogler: EV Landshut wendet sich gegen „Diskriminierungen“

31.10.2023 | Stand 01.11.2023, 7:16 Uhr

Heimspielszenen beim Derby gegen Rosenheim spielten sich auch auf den Rängen ab: Fans äußern mit Plakaten ihren Unmut gegen EVL-Cheftrainer Heiko Vogler. − Fotos: Fölsner

Zwei Siege am Wochenende, bestes Auswärtsteam der Liga, in der DEL2-Tabelle den Anschluss an die Playoff-Plätze hergestellt: Eigentlich passt es doch beim EV Landshut, möchte man meinen. Doch nach neuen Anfeindungen gegen Trainer Heiko Vogler sieht sich die Vorstandschaft abermals zu einem Appell an die Fans veranlasst.

Beim Derbysieg am Sonntag gegen die Starbulls Rosenheim hatten einheimische Fans im ersten Drittel mit Transparenten und Sprechchören ihrem aufgestauten Unmut gegen Cheftrainer Vogler Luft gemacht – ein neuer Tiefpunkt im seit langem schwelenden Konflikt zwischen Teilen der Fans und dem Coach. „Die verbalen Auseinandersetzungen zwischen unseren geschätzten Fans und unserem Trainer haben im Rahmen des Derbys gegen die Starbulls Rosenheim ein neues Niveau erreicht“, stellte Alexander Steiger, 1. Vorstand des EV Landshut, in einer an die Presse versandten Stellungnahme des Vereins fest. „Es ist uns bewusst, dass diese Konflikte auf beiden Seiten starke Emotionen ausgelöst haben und sicherlich ein Nerv getroffen wurde“, spricht Steiger den anhaltenden Zwist an. Bereits Anfang Oktober, nach der Heimniederlage gegen Selb, hatte die Vereinsführung in einem öffentlichen Schreiben auf Fan-Kritik am Cheftrainer reagiert.

Die Fans bemängeln sportlichen Stillstand der Mannschaft und sehen in Vogler, dem sie arrogantes Verhalten vorwerfen, den Hauptschuldigen. Auch die Zusammenstellung der Reihen ist Gegenstand der Kritik. Zudem vermissen Teile der Anhängerschaft die Verpflichtung eines vierten Kontingentspielers – ein Vorwurf, der sich freilich eher an die Vorstandschaft denn an den Trainer richtet. „Wir möchten betonen, dass wir Kritik als einen wichtigen Bestandteil unseres Vereinslebens betrachten“, heißt es in der nun verbreiteten Stellungnahme des Vereins. „Dennoch sollten wir alle darauf achten, Kritik auf eine sachliche, aufrichtige und respektvolle Weise zu äußern und zu adressieren. Der EV Landshut steht für Werte wie Fairness und Respekt und stellt sich unmissverständlich gegen jegliche Form von verbalen Angriffen, persönlichen Diffamierungen, Diskriminierungen und gegenseitigen Beschuldigungen. Sie führen nur dazu, dass wir uns spalten und die gemeinsamen Ziele aus den Augen verlieren“, stellen die Verantwortlichen fest. Zusammenfassend heißt es, man sehe keinen Anlass, aus der aktuellen Entwicklung personelle Konsequenzen zu ziehen – ein Satz, der in den Fanforen und den sozialen Netzwerken bereits neuen Unmut entfacht hat. Es sieht so aus, als ob nur der Erfolg die Szenerie befrieden könnte. Am Freitag kommen die Dresdner Eislöwen in die Fanatec Arena (Bully 19.30 Uhr).