Neuer Ort zum Lernen
Kosten von rund 37 Millionen: Spatenstich für die Grundschule Nordwest in Landshut

03.11.2022 | Stand 25.10.2023, 10:49 Uhr

Projektleitung Bettina Schulze vom Amt für Gebäudewirtschaft, Schulrat Sebastian Hutzenthaler von den Staatlichen Schulämtern, Stadträtin Elke Rümmelein (Grüne), 3. Bürgermeisterin und MdL Jutta Widmann (Freie Wähler), Katharina Leuschner von Studio Leuschner Architekten, OB Alexander Putz, Regierungspräsident Rainer Haselbeck sowie die Stadträte Bernd Friedrich (CSU/LM/JL/BfL) und Günter Straßberger (AfD). Fotos: Mühlehner

Von Corinna Mühlehner

Landshut. „So einen Spatenstich für eine neue Schule erleben wir auch nicht so oft“, hat Sebastian Hutzenthaler, Schulrat der Staatlichen Schulämter in Stadt und Landkreis Landshut, bei seiner Ansprache am Donnerstag vergangene Woche gesagt. Da wurde der offizielle Beginn der Erdarbeiten für die neue Grundschule Nordwest gefeiert.



Immerhin passiert es auch nicht alle Tage, dass eine Schule komplett neu gebaut wird. In Landshut stehen in den kommenden Jahren sogar zwei Grundschulneubauten auf dem Plan – denn bald soll auch der Spatenstich für die Grundschule Ost folgen.

Am Donnerstag stand aber zunächst die Grundschule Nordwest im Mittelpunkt. Diese wird kurz vor der Kreuzung nach Löschenbrand auf dem Feld des bestehenden Bolzplatzes und in direkter Nachbarschaft zur Staatlichen Wirtschaftsschule entstehen, zusammen mit einer Mensa, die auch von einem Teil der Wirtschaftsschüler genutzt wird, und einer Einfach-Sporthalle.

Neue Grundschule soll im Frühjahr 2025 fertig werden

Die neue Grundschule Nordwest wird vierzügig ausgeführt – das heißt, 400 Grundschulkinder werden im Konzept der kooperativen Ganztagesbetreuung, dem sogenannten Bildungshaus, betreut, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Landshut heißt. Zusammen mit der angrenzenden Wirtschaftsschule soll ein Gesamtschul-Campus entstehen.

Mit vorbereitenden Maßnahmen ging es bereits Mitte September los. Fertig soll die Grundschule Nordwest im Frühjahr 2025 werden. Läuft alles nach Plan, können die ersten Kinder im September des Schuljahres 2025/26 einziehen, so die Stadt.

Zum Spatenstich waren zahlreiche Vertreter der beteiligten Ämter und aus der Politik auf dem ehemaligen Bolzplatz vor Ort, darunter Regierungspräsident Rainer Haselbeck, 3. Bürgermeisterin und MdL Jutta Widmann, Rektorin Astrid Heimberger von der Grundschule Seligenthal sowie Johannes Doll, Leiter des Baureferats der Stadt Landshut, und Projektleitung Bettina Schulze vom Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt.

Kosten von rund 37 Millionen

Oberbürgermeister Alexander Putz betonte, der Ausbau der Bildungseinrichtungen sei dringend notwendig. „Überall wird der Platz eng“, stellte er mit Verweis auf das stete Bevölkerungswachstum der Stadt Landshut fest. Er sprach eine Dekade der Planung an, die sich aber gelohnt habe: „Es ist ein Leuchtturmprojekt. Das Ergebnis wird sich sehen lassen.“

2015 seien die Kosten noch auf rund 30 bis 45 Millionen Euro geschätzt worden – für beide Grundschulen zusammen. Nun schlägt nach aktuellem Stand allein die Grundschule Nordwest mit rund 37 Millionen zu Buche. Der Grund: „Wir wollten keine 0815-Schule alter Prägung, sondern eine Einrichtung nach modernsten pädagogischen Standards“, erklärte Putz.

Das spiegelt sich zum Beispiel in den geplanten „Lernclustern“ wieder. In den beiden Obergeschossen soll es je drei von diesen geben, die für 60 bis 75 Schulkinder im Schul- und Hortbetrieb vorgesehen sind. Ein Cluster ist mit drei Klassenräumen für je 20 bis 25 Schulkinder, zwei Gruppenräumen und dem großzügigen zentralen Lernzentrum, dem Herzstück eines jeden Clusters, ausgestattet, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt. Ein Teamzimmer für Lehrer und Erzieher des Clusters und ein kleiner Raum für Kleingruppen- oder Einzelbetreuung ergänzen das Raumprogramm eines Clusters. In jedem Geschoss ist ein zusätzlicher Mehrzweckraum vorhanden.

OB: „Kinder können sich sicher glücklich schätzen“

„Wir setzen da eine Benchmark in der Region“, so Putz. Er ist überzeugt: „Die Kinder können sich sicher glücklich schätzen.“ Mit den neuen Schulen wolle man auf nahezu 100 Prozent Betreuungsquote setzen, bei den bestehenden Einrichtungen sollen es 85 Prozent werden. „Das sind Herausforderungen, vor denen wir stehen“, gab Putz zu bedenken.

Dank ging an alle Beteiligten und vor allem an den Freistaat Bayern, der nach aktuellem Stand Fördermittel von etwa 15,6 Millionen Euro zusteuert. Und: „Es gibt positive Signale, dass es eventuell noch weitere Fördermittel gibt“, so OB Putz. Diese von der Regierung von Niederbayern zur Verfügung gestellten Mittel wären laut Stadt für den Bau von 400 Hortplätzen gedacht. Nun hoffe man, dass die Kosten nicht übermäßig ansteigen. „Jeder kennt die aktuelle Entwicklung der Baupreise“, so Alexander Putz.

Architektin Katharina Leuschner vom Studio Leuschner sprach bei der Grundschule Nordwest von der Entstehung eines „zukunftsweisenden, aber zeitlosen Gebäudes“, das zugleich komplex und vielfältig im Inneren sei. Sebastian Hutzenthaler von den Staatlichen Schulämtern freute sich, dass die Stadt so mutig gewesen sei, ein neues Konzept umzusetzen. „Das wird ein Ort zum Lernen und Leben für die Kinder“, so Sebastian Hutzenthaler, der zum Schluss sagte: „Auf eine schöne Schule.“ Und mit diesem Wunsch ging es an die Spaten um mit einem beherzten Schwung voll Erdreich den offiziellen Baubeginn der neuen Grundschule Nordwest einzuläuten.