Das ist zu beachten
Gefährlich für Haustiere: Virus in der Region festgestellt

06.05.2022 | Stand 06.05.2022, 15:39 Uhr

Hunde, Katzen und weitere Haustiere können sich zwar untereinander in der Regel nicht anstecken, so das Landratsamt, die Krankheit verläuft aber in der Regel tödlich für sie. −Foto: dpa

Für Tierbesitzer ist besondere Vorsicht geboten: Bei einem stichprobenartig ausgesuchten Wildschwein im Raum Rottenburg (Landkreis Landshut) wurde das Aujeszky-Virus festgestellt.



Darüber informiert das Landratsamt am Freitag. Für den Menschen bestehe demnach keine Gefahr - aber Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch Nutztiere wie Hausschweine und Kühe können sich mit dieser Krankheit infizieren, heißt es.

Bei der Aujeszkyschen Krankheit, auch genannt Pseudowut, handelt es sich dem Landratsamt zufolge um eine Herpes-Erkrankung, die beim Kontakt mit Speichel, Blut oder rohem Schweinefleisch übertragen wird. Hauptwirte seien Wildschweine und Ratten, sie überleben diese Krankheit auch in der Regel. Das Virus halte sich im gepökeltem Fleisch bis zu 20 Tagen und überlebe auch in Urin, Mist und Boden für einige Zeit. Damit könne der Erreger nicht nur bei direktem Kontakt mit infizierten Wild- bzw. Hausschweinen, sondern auch über Gegenstände und aus infizierten Tieren hergestellten Lebensmitteln übertragen werden.

Wie bei allen Herpeserkrankungen trage das Tier nach einer überstandenen Infektion den Erreger lebenslang latent in sich, der unter bestimmten Voraussetzungen - unter anderem Stress oder Störungen der Abwehrkräfte - ausbrechen und infektiös werden kann. Bei Hunden äußert sich die Krankheit laut Landratsamt in auffälligem und aggressivem Verhalten bzw. Orientierungslosigkeit, Bewegungsstörungen, Speichelfluss und meistens extremem Juckreiz bis zur Selbstverstümmelung.

Hinweise des Veterinäramts

Deshalb empfiehlt das Veterinäramt Landshut unbedingt, im nördlichen Landkreis Landshut folgende Hinweise zu beachten: Hunde sollen im Wald oder in Waldnähe an der Leine geführt werden. Außerdem sollen nur befestigte Wege genutzt werden. Kontakt zu lebenden Wildschweinen und deren Kadavern solle vermieden werden. Hunde sollen nicht in die Nähe von Luderplätzen und Wildtiersammelstellen gelassen werden.

Jäger sollten den Schwarzwild-Aufbruch weder am Hof noch auf den Luderplätzen offen liegen lassen, da sich auch ihre Jagdhunde anstecken können. Es soll laut Landratsamt kein rohes (Wild-) Schweinefleisch oder Innereien an Haustiere verfüttert werden. Landwirte sollen ihre Biosicherheitsmaßnahmen dringend einhalten und laufend überprüfen, heißt es von Seiten des Landratsamts.

Hunde, Katzen und weitere Haustiere können sich zwar untereinander in der Regel nicht anstecken, so das Landratsamt, die Krankheit verläuft aber in der Regel tödlich für sie. Es gebe auch keinen Impfstoff gegen die Pseudowut.

− tka