Keine Auftritte, keine Einnahmen
Die große Hoffnung heißt Ostern

19.02.2021 | Stand 19.03.2021, 13:03 Uhr

Optimistisch trotz trostloser Lage: Konzertveranstalter Helmut Renger hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Foto: Grießer

Konzertveranstalter Helmut Renger vom Rock-Shop Landshut ist die aktuelle Situation schon trostlos: Wegen der Corona-Pandemie musste er schon unzählige Termine verschieben – und konnte dabei freilich so gut wie keine Eintrittskarten verkaufen. „Das macht keinen Spaß mehr.“

Von Tobias Grießer

Landshut. Schulterzucken ist mittlerweile zur Routine geworden. Helmut Renger sieht noch kein Licht am Ende des Tunnels. Der Betreiber des Rock-Shops in Landshut weiß nicht einmal annähernd, wie lange der Tunnel ist oder ob er sogar erst begonnen hat. „Ich weiß ja gar nicht mal, wann es mit Auftritten vielleicht weitergehen könnte. Die große Hoffnung heißt Ostern!“



Dieses Hoffen ist aber für den Konzertveranstalter und Ticketverkäufer auch nur äußerst vage. Die Situation für die Veranstalter, aber auch die Künstler ist aktuell recht trostlos. „Wer kauft denn im Moment Konzertkarten, wenn man gar nicht weiß, wann es wieder weitergeht?“ Daher sei das Geschäft mit Tickets bei ihm im Laden nahezu tot.



„Ich habe aber jede Menge Arbeit“, sagt Renger. „Mittlerweile verschiebe ich manche Termine schon zum vierten Mal. Und dabei ist nicht sicher, ob die dann stattfinden können.“ Bei rund 100 geplanten Terminen im Jahr werde ihm da nicht langweilig. „Den halben Tag hänge ich am Telefon.“



Aber vom Telefonieren und Auftritte Verlegen verdiene er kein Geld. „Mein letztes Konzert vor Corona war am 6. März mit Black Jack im Salzstadel. Seitdem steht quasi alles still“, so Renger. Immerhin konnte er im vergangenen Sommer zwei Open-air-Auftritte in Dorfen und Taufkirchen abhalten. „Das war‘s dann aber auch schon. Seitdem kommt so gut wie kein Geld rein.“ Immerhin hätte er die Sofort-Hilfe und die November-Hilfe bekommen. Renger: „Da sind keine großen Sprünge drin. Man muss sparsam sein.“



Darüber hinaus gebe es immer wieder neue Anträge, die ausgefüllt werden sollen. „Ich bin zur Zeit fast öfter beim Steuerberater als im Laden. Das macht keinen Spaß!“



Beim Blick auf den trostlosen Terminkalender ist es sofort wieder da: das Schulterzucken. 22 Veranstaltungen allein im Januar sind ausgefallen, elf im Februar. „Die März-Auftritte verlege ich gerade auf den Herbst oder gleich ins nächste Jahr“, sagt der Konzertveranstalter. Wichtig für alle Besucher: „Alle Karten für alle Konzerte behalten ihre Gültigkeit, egal wann die Veranstaltung dann stattfindet.“



Renger versucht derweil, optimistisch zu bleiben, „auch wenn das mittlerweile schwerfällt. Ich treibe einfach meine Planungen voran. Etwas Anderes bleibt mir sowieso nicht übrig.“



Darum sollen zum Beispiel in Bruckberg im Juli zwei Events unter freiem Himmel über die Bühne gehen. Und natürlich Anfang November die „Nacht der blauen Wunder“ in den Landshuter Gaststätten. Aber wenn selbst diese nicht stattfinden kann? „Wenn bis dahin nichts geht, sieht‘s richtig finster aus“, sagt Helmut Renger – und zuckt mit den Schultern.