A93 in Regensburg
Sperrung des Pfaffensteiner Tunnels: Waren Staus ein Vorgeschmack auf die Sanierung?

18.03.2024 | Stand 19.03.2024, 7:41 Uhr

Lange Blechlawinen waren das Ergebnis der Sperrung der A93 zwischen den Anschlussstellen Regensburg Nord und Pfaffenstein in beide Fahrtrichtungen. Foto: Tino Lex, Archiv

Lange Staus und viel Unmut unter den Autofahrern waren am Sonntag das Ergebnis der zeitweisen Vollsperrung des Pfaffensteiner Tunnels zwischen den Anschlussstellen der A93 Regensburg Nord und Pfaffenstein. Einige Regensburger, darunter auch der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU), äußern sich angesichts des Verkehrschaos kritisch.



Ihre Sorge: Die langen Blechlawinen könnten während der geplanten Generalsanierung des Tunnels zum unliebsamen Dauerzustand werden. Die Autobahn GmbH widerspricht – und betont, dass die Situation am Sonntag nicht mit den Umständen während einer langfristigen Maßnahme zu vergleichen seien.

Der Grund für die Vollsperrung des Pfaffensteiner Tunnels in beide Fahrtrichtungen war ein seitens der Autobahn GmbH geplanter Durchsagen-Test. Denn zu den Sicherheitseinrichtungen im Tunnel zählt auch eine leistungsstarke Tonanlage, mit der im Falle eines Unfalls, einer Havarie oder eines Brandes per Lautsprecherdurchsage Anweisungen an die im Tunnel befindlichen Verkehrsteilnehmer gerichtet werden können.

Pfaffensteiner Tunnel: Test nicht unter normalen Bedingungen möglich



„Im Ernstfall muss die Anlage funktionieren“, sagt Sprecher Christoph Graebel im Auftrag der Autobahn GmbH auf Nachfrage der Mittelbayerischen. Deswegen wird diese routinemäßig sowie in spezifischen Fällen überprüft, etwa wenn eine neue Software installiert wird. Doch weil die Durchsagen extrem laut seien, könne ein solcher Probelauf nicht unter normalen Verkehrsbedingungen stattfinden, so Graebel. Die Autofahrer würden dadurch zu stark beeinträchtigt und abgelenkt werden.

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Den Sonntagvormittag habe man wegen des vermeintlich geringeren Verkehrsaufkommens gewählt. Unter der Woche wäre es wegen des Berufsverkehrs wohl zu noch deutlich gravierenderen Auswirkungen gekommen, sagt der Sprecher. Auch nachts sei ein solcher Test nicht denkbar gewesen. Die ersten Lautsprecher stünden bereits vor dem Tunnel, die Lautstärke würde die Anwohner zu stark strapazieren.

Lange Staus auf den Umfahrungen: Verkehrschaos in Regensburg



Die langen Staus auf den Umfahrungen am Sonntag erklärt sich der Sprecher so: Für jede Autobahnsperrung gebe es eine sogenannte Bedarfsumleitung. Dabei handelt es sich um eine von verschiedenen staatlichen Instanzen festgelegte Route, die durch blaue U-Schilder gekennzeichnet ist. Auf dieser Strecke habe es am Sonntag auch keine Störungen gegeben, anders als etwa durch die Baustelle auf der Lappersdorfer Straße. Man habe während des Durchsagen-Tests sogar die Intervalle der Ampelschaltung auf der Bedarfsumfahrung angepasst, um längere Staus zu vermeiden.

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Doch weil diese Umleitung nicht die schnellste Strecke sei, würden Navigationssysteme und auch die eigene Ortskenntnis die Fahrer auf alternative Routen locken, die nicht für eine entsprechende Verkehrsbelastung ausgelegt seien. „Das ist nicht verboten“, so der Sprecher. Der These Aumers, dass die Situation am Sonntag ein „Vorgeschmack“ darauf gewesen sei, was die Region bei der Generalsanierung des Pfaffensteiner Tunnels zu erwarten habe, widerspricht Graebel: „Bei der Generalsanierung handelt es sich um eine Maßnahme, bei der alle wissen, dass sie erhebliche Auswirkungen haben wird.“

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Deshalb arbeite der Verkehrsbeirat A93 Pfaffenstein bereits jetzt an einem umfangreichen Umleitungskonzept, zwischen allen beteiligten Instanzen, wie etwa dem Ordnungsamt und der Polizei, wird es Absprachen geben. Außerdem soll es während dieser Periode zu keinen Vollsperren wie am Sonntag kommen, sondern immer nur einzelne Fahrbahnen beeinträchtigt sein.

Regensburger Verkehrspolizei musste nicht ausrücken



Laut Graebel habe der Durchsagen-Test am Sonntag rund eine Stunde länger gedauert als erwartet. Die Anlage habe dabei reibungslos funktioniert. Trotz des höheren Aufkommens musste die Verkehrspolizei Regensburg nicht zu Einsätzen ausrücken, wie eine Sprecherin auf Nachfrage mitteilte. Für rund 45 Minuten musste eine Blockabfertigung installiert werden.