Nach seinem 100. Geburtstag
Dr. Rudolf Müller spendet Bilder Hofer Künstler für die städtische Kunstsammlung

05.04.2018 | Stand 19.07.2023, 11:41 Uhr
−Foto: n/a

Dr. Rudolf Müller aus Hof gilt als einer der maßgeblichen Staatsanwälte in der bayerischen Nachkriegsgeschichte. Als Kämpfer gegen Wirtschaftskriminalität im Dienst schon vor Jahrzehnten erblindet, ist er geistig immer noch sehr rege und zeigt auch im hohen Alter noch viel Engagement für seine Stadt.

HOF Der Mitbegründer der Hofer Staatsanwaltschaft und ehemaliger Oberstaatsanwalt hatte anlässlich der Feier seines 100. Geburtstags im Februar darum gebeten, auf Geschenke zu verzichten. Stattdessen legte er seinen Gästen ans Herz, der von seiner Tochter Dr. Gisela Strunz geleiteten Hermann und Bertl Müller-Stiftung eine - in dem Fall völlig steuerfreie - Spende zukommen zu lassen. Aus dem Ertrag dieses Aufrufs konnten nun insgesamt vier Bilder der Hofer Künstler Karl Bedal und Wilhelm Kohlhoff erworben werden, die der Jubilar nun stellvertretend für die Hofer Kunstsammlung an Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner überreichte. Diese nahm die Spende zusammen mit Peter Nürmberger, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hof, freudig entgegen: „Es ist immer wieder wunderbar sich mit Rudolf Müller zu unterhalten – sein Leben war nicht immer einfach, aber in jedem Fall sehr reich an Erfahrungen und Aufgaben. Dass ein so verdienter Bürger zu seinem großen Ehrentag an die Stadt Hof gedacht hat, erfüllt mich mit Stolz und großer Sympathie. Rudolf Müller war und ist ein großes Vorbild.“

In das Eigentum der Stadt Hof gehen damit folgende Werke

Karl Bedal (1914 Schwarzenbach/Saale – 1999 Hof): „Alte Pfarr (Inkurabel) in Hof“, Aquarell a./Papier, 68 mal 86,5 Zentimeter. Rechts unten signiert und datiert (19)84. Unter Glas gerahmt im Original-Atelierrahmen des Künstlers. Die großformatige Aquarellarbeit zeigt das historische Gebäude in Hof mit Blick von der Böschungsmauer unterhalb der Lorenzkirche. Eine ungemein ansprechende Darstellung in zügigen versierten impressionistischen Pinselduktus überzeugend vorgetragen.

Wilhelm Kohlhoff (1893 Berlin – 1971 Schweinfurt): „Straßenmusikanten“, 1920 Lithographie a./Papier, circa 34 mal 25,5 Zentimeter. Rechts unten signiert. Holzrahmen aus der Zeit. Meisterhafte figürliche Darstellung mit expressiver Verve. Seltenes Blatt.

Wilhelm Kohlhoff (1893 Berlin – 1971 Schweinfurt): „Das Weib und der Tod“, 1922 Lithographie a./Papier, circa 34 mal 25,5 Zentimeter. Rechts unten signiert. Holzrahmen aus der Zeit. Meisterhafte figürliche Darstellung mit expressiver Verve.

Wilhelm Kohlhoff (1893 Berlin – 1971 Schweinfurt): „Der Blinde“, 1919 Lithographie a./bräunlichen Papier, circa 28,5 mal 19 Zentimete. Rechts unten signiert. Holzrahmen aus der Zeit. Meisterhafte figürliche Darstellung mit expressiver Verve.

Erstmals öffentlich zu sehen sein werden die vier Bilder bei der ab 12. April laufenden Ausstellung „Neues aus der städtischen Kunstsammlung“ im Hofer Reinhart-Cabinett.

Schwandorf