Prozess: Kein Arzt, dafür Schläge
Drei Burghauser hätten beinah ihren Kameraden umgebracht

30.01.2018 | Stand 25.07.2023, 2:11 Uhr
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Erst sollen sie einem Freund eine Substanz gespritzt und danach versucht haben, ihn mit brutalen Methoden wiederzubeleben. Das Traunsteiner Amtsgericht eröffnete am 30. Januar die Hauptverhandlung wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes gegen drei Burghauser.

BURGHAUSEN/TRAUNSTEIN. „Na wie geht‘s? Alles klar?“, lässig begrüßte der Angeklagte Stefan D. seine Mitangeklagten Andreas D. und Sergey G. Alle drei umringt von Polizeibeamten, gefesselt mit Hand- und Fußschellen. Von Anspannung keine Spur. Dabei sitzen die Burghauser auf der Anklagebank, weil ihnen gemeinschaftlicher versuchter Mord vorgeworfen wird. Wir berichteten hier.

Die drei jungen Männer sollen einen Freund mit einer Substanz erst bewusstlos gespritzt und dann versucht haben, ihn mit brutalen Methoden wiederzubeleben. Schläge ins Gesicht, Injektionen mit selbsthergestellten Lösungen und Übergießen mit kaltem Wasser in der Badewanne musste das bewusstlose Opfer über sich ergehen lassen. Beim Versuch von Zeugen, einen Notarzt zu holen, sollen die Angeklagten mit Unverständnis und körperlicher Gewalt reagiert haben. Dass das Opfer in akuter Todesgefahr schwebte, war den drei Männern anscheinend egal.

Akute Todesgefahr – war Angeklagten anscheinend egal

Am 30. Januar eröffnete das Traunsteiner Amtsgericht mit dem Vorsitzenden Richter Erich Fuchs das Verfahren wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung. Richter Fuchs schnitt kurz die persönlichen Verhältnisse der Angeklagten an, die Staatsanwaltschaft verlas die Anklageschrift. Sergey schüttelt den Kopf, sucht Blickkontakt mit seinem Anwalt. Andreas faltet die Hände über dem Kopf, beginnt unruhig hin und her zu wippen. Stefans tätowierte Hand gleitet mehrmals ans Kinn, der Blick ist jedoch starr nach vorne gerichtet. Zu den Vorwürfen äußern konnten sich die Angeklagten jedoch heute noch nicht.

Hauptverhandlung unterbrochen – weiter geht‘s am 8. Februar

Die Hauptverhandlung wurde aus internen Gründen unterbrochen und wird am 8. Februar fortgesetzt. Das Wochenblatt wird Euch dann sowohl online als auch in unserer Printausgabe mit den neuesten Infos aus dem Gerichtssaal versorgen.

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