Einladung nach Berlin
Schülerinnen der Beruflichen Oberschule engagieren sich für die Rechte von Kindern

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 13:06 Uhr
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Schülerinnen der Beruflichen Oberschule Regensburg engagieren sich für die Rechte von Kindern, ihr Projekt "Ein Label gegen Kinderarbeit" wurde bereits ausgezeichnet, kürzlich durften sie nach Berlin reisen.

REGENSBURG Sich einmal wie ein Promi fühlen, von Bodyguards beschützt werden, wenn Fotografen rücksichtslos für einen Schnappschuss herandrängen, dies durften die Schülerin Zeliha Koca und die ehemalige Schülerin  Schülerin Ekaterina Suhomlinov erleben, als sie bei dem Eine-Welt-Zukunftsforum in Berlin die Ehre hatten, neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen prominenten Gästen zu sitzen, wie Anthony Lake, außenpolitischer Berater des amerikanischen Präsidenten und Exekutiv-Direktor von UNICEF-International, oder Entwicklungsminister Gerd Müller.

Im Juli hat Bundespräsident Joachim Gauck die Jugendlichen der Beruflichen Oberschule Regensburg für ihr Projekt "Ein Label gegen Kinderarbeit" ausgezeichnet. Nun wurde ihr Engagement als einzige bundesdeutsche Schule mit der Einladung zu zwei Veranstaltungen in Berlin erneut gewürdigt, dem Eine-Welt-Zukunftsforum am 24. November und am darauffolgenden Tag mit der aktiven Teilnahme an dem Expertenforum im Entwicklungsministerium, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der UN-Konvention über die Rechte des Kindes.

Die Zukunftscharta wurde Angela Merkel letzten Montag von Entwicklungsminister Gerd Müller übergeben. In dem Papier werden die reichen Länder unter anderem aufgefordert, sich mehr Gedanken über ihre täglichen Konsumentscheidungen zu machen. Daher war es natürlich eine besondere Freude für die Teilnehmer an dem Projekt „Ein Label gegen Kinderarbeit“, bei der feierlichen Übergabe ganz vorne dabei sein zu dürfen. Die Aussage des Entwicklungsministers, schon mit einem Euro werde es einer Näherin in Bangladesch ermöglicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken und Lebensmittel zu kaufen, sollte dazu motivieren, "sich für die Zukunft unserer einen Welt einzusetzen", so die Einschätzung der Schülerinnen.

An dem ganztägigen Expertenforum im BMZ am nächsten Tag, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention, haben die Regensburger Schülerinnen aktiv mitdiskutiert und am Ende der Veranstaltung ihr persönliches Schlusswort vor den geladenen Gästen formuliert. Den Jugendlichen bot sich hier wiederum die Gelegenheit, hochrangige Personen wie Anthony Lake unmittelbar erleben zu dürfen. Der Vorsitzende des Kinderhilfswerks forderte in seiner Rede, man müsse anfangen, Kinder nicht nur wahrzunehmen, sondern ihnen auch zuzuhören. Mehr Beteiligung an politischen Prozessen wäre beispielsweise möglich, erklärt Nelli Schwiebacher (Berufliche Oberschule Regensburg) bei der anschließenden Diskussion, wenn staatliche Entscheidungsträger sich gezielt darum bemühten, die Ideen und Projekte an Schulen aufzugreifen, weil dies der Ort sei, an dem Kinder und Jugendliche zuallererst ihre Vorstellungen entwickelten.

Die Einladung nach Berlin hat den jungen Leuten wieder einmal gezeigt, wie sehr es sich lohnt, mit vereinten Kräften für eine bessere Welt zu kämpfen und dass sie dabei nicht allein sind, lautet die Bilanz von Matthias Schlüter, der das Schulprojekt künstlerisch begleitet hat.

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