"Der Alltag is da Wahnsinn"
Phänomen: Vom Enkel bis zur Oma – alle finden den Toni Lauerer toll!

10.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:29 Uhr
−Foto: n/a

Da ist er also, der Toni Lauerer, leibhaftig sitzt der Erfinder des "Heiligen Batman" in der Wochenblatt-Redaktion. Der 56-Jährige lacht und scherzt – und ich bin ganz ehrfürchtig – er ist es wirklich, ganz echt, denke ich mir ...

FURTH IM WALD Mit Toni Lauerers Geschichten kann man Jung und Alt begeistern, "vom Enkel bis zur Oma", sagt er selbst, denn so bunt gemischt ist das Publikum bei seinen Auftritten. Oft bekommt er sogar Briefe von Kindern, erzählt er, Jessica, 13, die gerade im Mathematik-Unterricht sitzt und eigentlich lernen sollte. Doch sie liest zusammen mit ihrer Freundin lieber ein Lauerer-Buch. Und das liegt wohl daran, dass Lauerer den Geschmack der Massen trifft. Die Geschichten findet Lauerer dabei überall: "Die liegen überall, die liegen auf der Straße, die sitzen im Biergarten, die sitzen im Wirtshaus, die sitzen daheim im Wohnzimmer." Viele, die Lauerer-Geschichten lesen, erkennen sich selbst oder Szenen aus ihrem Leben. Lauerer ist ein Beobachter, er sammelt Stichpunkte, Ideen, die dann manchmal auch etwas länger in der Schublade schlummern, "bis mich die Muse küsst", so Lauerer.

Es sind die kleinen Begebenheiten: "Der Mensch lacht am meisten über das, was er kennt. Und noch mehr lacht er über das, was ihm eigentlich im Alltag peinlich ist", sagt der Autor. Und da darf er sich dann auch selbst nicht verschonen. Lauerers erste Geschichte aus dem Jahr 1981 handelt davon, wie sich ein Mann eine Hose kaufen will. Natürlich zieht er den Bauch ein – und kauft am Ende ein Beinkleid, das ihm eigentlich viel zu klein ist. Da spricht Lauerer aus eigener Erfahrung, er kokettiert selbst mit seiner „barocken Figur“, wie er selber sagt. Oder kokettierte, denn "jetzt habe ich ja Gott sei Dank abgenommen".

Und dann muss man natürlich über ihn sprechen – über den "Heiligen Batman", der in der Geschichte "Apfent" eine große Rolle spielt. Lauerer sah dereinst eine Krippe, draußen schneite es – und schon nahm diese besondere Geschichte über die Vorweihnachtszeit Formen an. Heute ist "Apfent" eine der meistgelesenen, wenn es um Weihnachtsfeiern geht.

Aber auch ernsten Themen widmet sich Lauerer – eine lustige Geschichte über eine Darmspiegelung? Geht das? Ja, das geht, denn Lauerer überspitzt das eigene Erlebte. So versucht er, den Menschen auch Inhalte zu vermitteln, die durchaus einen ernsten Hintergrund haben. Vielleicht, meint Lauerer, fasst sich der ein oder andere dann doch ein Herz und geht zur Vorsorge, wenn er so eine Geschichte gehört hat. Tabuthemen hat Lauerer fast keine. Was er aber nicht macht, ist politisches Kabarett. Er kenne selbst viele Politiker, die ihre Arbeit sehr gut machen. Hier wolle er sich nicht lustig machen.

Als Autor hat Lauerer quasi nie frei, denn selbst in der Freizeit entdeckt er immer wieder Dinge, die er in seine Geschichten einbauen kann. Szenen, die er beobachtet, werden ausgebaut und verfeinert. Wirklich ausspannen kann Lauerer beim Fahrradfahren, das können auch schon mal 50 Kilometer am Tag sein. Im "echten Leben" ist Lauerer Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Furth im Wald im Landkreis Cham – und Standesbeamter! "Da bin ich seriös, das ist ja keine Gaudi", sagt Lauerer und schmunzelt. Dass hier auch viele Paare von auswärts nun unbedingt in Furth im Wald heiraten wollen, das versteht sich fast von selbst ...

Signierte Exemplare im Wochenblatt-Shop

Nach über 30 Jahren hat Lauerer nun die besten Geschichten zusammengesammelt. Unter dem Titel "Der Alltag is da Wahnsinn" gibt es über 150 Seiten voller sprühender Gags aus dem ganz normalen Leben in Bayern. Das Buch ist auch im Wochenblatt-Shop "Eigenart" unter www.wochenblatt-eigenart.de erhältlich. Die ersten zehn Besteller bekommen ein von Toni Lauerer persönlich signiertes Buch!

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