Vorwurf
Hat ein CSU-Stadtratskandidat im Wohnheim randaliert?

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:39 Uhr
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Wieder einmal gerät ein Mitglied der Studentenverbindung Rupertia in ein schiefes Licht. Ausgerechnet in der Mitgliederzeitschrift attackiert man den CSU-Stadtratskandidaten Tobias Grosse-Brockhoff.

REGENSBURG Die Studentenverbindung Rupertia gerät wieder einmal in die Schlagzeilen – besser gesagt ein Mitglied, das in der Kommunalpolitik aktiv ist. Berichteten wir vor kurzem noch über ein verbindungsinternes Verfahren gegen den CSU-Stadtratskandidaten und Altstadt-Vorsitzenden Tobias Fritz, ist diesmal sein Parteifreund Tobias Grosse-Brockfoff in Streitereien innerhalb der Rupertia verstrickt. Diesmal geht es um kaputte Damentoiletten und angeblich nicht bezahlte Mieten.

„Seit dem letzten Bericht für das Bruckmandl musste der Wohnheimverein mit einigen Überraschungen fertig werden“, heißt es in der Mitgliederzeitschrift des gemeinnützigen Studentenwohnheimvereins St. Rupert e. V.. „Leider mussten wir in der sanierten Thomaskapelle und auf der Damentoilette Vandalismusschäden feststellen“, heißt es weiter. Nun, dann passiert etwas Ungewöhnliches: Die Mitgliederzeitschrift der Studentenverbindung Rupertia prangert ein Mitglied an, das – pikant – eben jener CSU-Stadtratskandidat Tobias Grosse-Brockhoff ist. Die Zeitschrift wird ungewöhnlich deutlich, die Schäden seien „verursacht durch den Mieter Grosse-Brockhoff. Wenn dieser – meist alkoholisiert– ,ausrastet‘, beschädigt er die Gemeinschaftsräume zu Lasten des Vereins und der Mitbewohner“.

Doch dem nicht genug: „Zudem ist er mit fünf Monatsmieten im Rückstand. Wir haben deshalb das Mietverhältnis gekündigt und müssen eine Räumungsklage anstrengen, weil der Mieter unbelehrbar ist. Die Kosten für die Beseitigung der Schäden muss er selbstverständlich übernehmen.“ Man wäre „überaus glücklich“, wird die Vorstandschaft zitiert, „wenn dieser Mieter Grosse-Brockhoff seinen mehrmaligen Ankündigungen, das Band Rupertiae niederzulegen, schnellstens nachkäme. Chaoten passen nicht in unsere Gemeinschaft.“ Das sitzt.

„Das ist halt die Folge des Friedensschlusses“ Tobias Grosse-Brockhoff selbst räumt ein, dass es ausstehende Mietzinsen gibt. „Aber ich habe selbst Gegenansprüche geltend zu machen, die ich gegenrechne“, so der Jurist. Den Vorwurf des Vandalismus kommentiert er so: „Ja, es ist richtig, ich war wütend auf eine bestimmte Person und habe eine Türe fester zugeknallt, sodass ich den Knauf in der Hand hielt. Ich will nicht verhehlen, dass ich dabei ein paar Bier intus hatte. Aber ich habe in meinen mehr als sechs Jahren dort schon einige andere Türen zu Bruch gehen sehen.“ Grosse-Brockhoff prüfe, juristisch gegen die Veröffentlichung vorzugehen. CSU-Kreischef Franz Rieger, auf die Personalie Grosse-Brockhoff angesprochen, sagt nur soviel: „Ich kann mangels Kenntnis der Vorgänge nichts dazu sagen."

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