Insolvenzverwalter
"Große Lösung" für Reinhold Meister-Gruppe

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 17:22 Uhr

Gläubigerausschuss stimmt Verkauf an österreichische Unternehmensgruppe Felbermayr zu - Übernahme des wesentlichen Geschäftsbereichs Wasserbau der Muttergesellschaft und der geschäftlichen Aktivitäten der vier Tochterunternehmen - Rund 230 Arbeitsplätze gesichert.

DEGGENDORF Die Insolvenzverwalter Dr. Martin Prager und Hanns Pöllmann haben gemeinsam nach langen Verhandlungen mit Interessenten eine Lösung für die Reinhold Meister-Gruppe gefunden.

Der Gläubigerausschuss stimmte gestern Abend dem Verkauf des wesentlichen Geschäftsbereichs Wasserbau der Muttergesellschaft Reinhold Meister GmbH an die Unternehmensgruppe Felbermayr aus Wels zu. Ferner wird Hanns Pöllmann im Rahmen einer „großen Lösung“ die geschäftlichen Aktivitäten der Tochterunternehmen Hagn Umwelt GmbH, Olching, RM Beteiligungsgesellschaft mbH, Hengersberg, RM Logistik + Service GmbH, Hengersberg und MR Bau GmbH, Deggendorf an Felbermayr veräußern. In den kommenden Tagen sollen die entsprechenden Verträge unterzeichnet werden. Die Mitarbeiter wurden bereits heute in Betriebsversammlungen über den Verkauf informiert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die enge Zusammenarbeit der beiden Insolvenzverwalter machte dieses Ergebnis möglich. Prager erklärt: „Wir können jetzt die große Lösung umsetzen.“ Auch Pöllmann zeigt sich zufrieden: „Mit dem gemeinsamen Verkauf haben wir das bestmögliche Ergebnis erzielt.“ Durch die Übernahme gelingt es, rund 230 Arbeitsplätze zu sichern.

Prager ist Insolvenzverwalter der Dachgesellschaft, für die Tochterunternehmen ist Hanns Pöllmann als Insolvenzverwalter eingesetzt. Die Unternehmensgruppe Felbermayr plant, sämtliche laufende Bauprojekte der Meister-Gruppe weiter fortzuführen. Die Firma Reinhold Meister GmbH mit Sitz in Deggendorf ist im Tief- und Wasserbau tätig. Im November 2011 hatten die Muttergesellschaft und sechs Tochterunternehmen Insolvenz angemeldet. Die Muttergesellschaft beschäftigte bei Insolvenzeröffnung im Februar noch rund 200 Mitarbeiter, die vier übernommenen Tochterfirmen rund 180 Mitarbeiter. Die Insolvenzverwalter Prager und Pöllmann sichern mit dem Verkauf Erhalt und Struktur der wesentlichen Teile der Unternehmensgruppe.

Für zwei der sechs Tochterfirmen fand sich kein Übernehmer. Bereits vor einigen Wochen musste der Geschäftsbetrieb der Bergauer Bau GmbH, Waldsassen, eingestellt werden. Ein Großteil der rund 50 Mitarbeiter ist inzwischen zu einem Wettbewerber in unmittelbarer Nähe des Unternehmenssitzes gewechselt. Die BUL Gesellschaft für bergbauliche Rekultivierung, Umwelttechnik und Landschaftsgestaltung mbH, Deggendorf, eine Holding ohne eigenen Geschäftsbetrieb und ohne eigene Mitarbeiter, wird aufgelöst.

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