Betroffenheit in der Nachbarschaft
War es Mord? 52-Jähriger nach tödlicher Messer-Attacke in Regensburg in U-Haft

15.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:56 Uhr

Einsatz: Eine Großaufgebot von Polizisten sicherte den Tatort in der Brunhildstraße ab. Foto: André Baumgarten

Regensburg. Nach dem gewaltsamen Tod einer 79-Jährigen am Dienstag gehen die Ermittler von einem Mord aus. Dringend tatverdächtig ist ein 52-Jähriger, der wohl zur Miete in dem Haus des Opfers in der Brunhildstraße wohnte.



Das Amtsgericht Regensburg erließ am Mittwochnachmittag einen Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts auf Mord gegen den Mann. Der 52-Jährige schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Die Polizei hat einer Pressemitteilung zufolge inzwischen eine mögliche Tatwaffe sichergestellt. Dabei handelt es sich um ein Messer, mit dem der 52-Jährige mehrfach auf die 79-Jährige eingestochen haben soll. Bei der Attacke wurde auch die 27-jährige Enkelin des Opfers verletzt. Sie befindet sich laut Polizei noch immer in einem Krankenhaus – schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Die Polizei hat eigenen Angaben zufolge inzwischen einige Spuren gesichert. Zudem wurde eine Vielzahl von Personen vernommen beziehungsweise befragt.

Am Tag nach der Tat erinnert in der Brunhildstraße nur noch wenig an die tödliche Messerattacke. Nur ein kleiner Fetzen des rot-weißen Absperrbandes der Polizei ist stummer Zeuge des schrecklichen Verbrechens, das sich hier am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr in einer unscheinbaren Doppelhaushälfte abgespielt hat.

In der Nachbarschaft löst der Tod der 79-Jährigen tiefe Betroffenheit aus. Sie könne es noch gar nicht richtig fassen, sagte eine Anwohnerin am Mittwoch zur MZ. Die ältere Dame sei stets hilfsbereit gewesen. Ab und zu habe sie mit ihr am Gartenzaun geratscht, sagte die Anwohnerin. Man habe hier in der Nachbarschaft ein gutes Verhältnis. Auch den 52-Jährigen, der wegen Mordverdachts in der U-Haft sitzt, kennt sie vom Sehen. Er habe unscheinbar gelebt. Wenn man sich über den Weg gelaufen ist, habe man sich zugenickt, sagt die Anwohnerin.

Von dem schrecklichen Verbrechen, das sich am Dienstag nur wenige Meter von ihr abgespielt hat, habe sie nichts mitbekommen. „Man denkt immer, das kann bei einem selbst nicht passieren. Und dann passiert es doch.“