Spendenappell von Arno Birkenfelder
Rengschburger Herzen sind selbst in Not – Space-Eye übernimmt Lebensmittelverteilung

10.03.2024 | Stand 11.03.2024, 5:47 Uhr
Tino Lex

Arno Birkenfelder hat mit den Rengschburger Herzen Großes auf die Beine gestellt. Foto: Tino Lex

Als der Regensburger Arno Birkenfelder und sein kleines Team vor vier Jahren begannen, sich um einsame Senioren zu kümmern, ahnte niemand, was das für Ausmaße annehmen sollte. Krisen in der Welt verschärften die Situation von vielen.



Insbesondere finanziell schlechter gestellte Menschen wurden in der Corona-Krise scheinbar vergessen. Der Krieg in der Ukraine stellte die Hilfsorganisation nochmals vor große Probleme. Plötzlich waren Kriegsflüchtlinge da und wollten und wollen auch versorgt werden. Nachdem die Not zunehmend größer wurde und andere Hilfsorganisationen und Anlaufstellen geschlossen waren, erweiterten die Herzen ihre Tätigkeiten und stellte eine Lebensmittelverteilung für alle, die es brauchen, auf die Beine.

Das Team von durchschnittlich 15 ehrenamtlichen Helfern „wuppte“ das Ganze scheinbar mühelos, zumal Birkenfelder über ein Netzwerk verfügt, das seinesgleichen sucht. Deshalb bekommt er Sachspenden, wie niemand anderes: tonnenweise Knödel, Smoothies und Säfte, Schokolade, Kartoffeln, Wurstwaren, Molkereiprodukte und nicht zu vergessen die vielen Spenden an Gebrauchtgegenständen. Wenn es darauf ankommt auch mal Haushaltsgeräte .

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Sorge um Sicherheit

Und da war noch die Radl-Werkstatt, die seine Klientel mobil hielt. Deshalb wurde auch unmittelbar nach Schließung seiner Autowerkstatt, die bis dato Platz für die vielen Ausgaben bot, in der Dr.-Gessler-Straße, wo auch das Senioren-Café untergebracht ist, weiter gemacht.

Doch, wie Birkenfelder jetzt verriet, muss er die ganz großen Verteilungen mit bis zu 800 Menschen vor Ort und das bis zu dreimal die Woche aufgeben, da der neue Standort die Menschenmassen nur bedingt aufnehmen kann und sich zunehmend Sicherheitsprobleme einstellten; sowohl für die Bedürftigen, die knapp neben der hochfrequentierten Straße in langen Schlagen stehen, als auch für Passanten. „Es geht nicht darum, dass wir nicht genug Ware hätten. Die ist vorhanden. Wir machen uns um die Sicherheit der Menschen, die teilweise stundenlang auf dem Gehweg an der Dr. Gessler-Straße ausharren, Sorgen“, schildert Birkengelder. So begab man sich intensiv auf die Suche nach einem Partner und wurde mit Michael Buschheuer von Space-Eye fündig. Dieser trage das Herz am richtigen Fleck, kenne sich mit der Flüchtlingssituation aus und werden die Verteilung übernehmen. So werden ab April die Sach-Großspenden zu einem Teil an Space-Eye gehen. „Michael Buschheuer wird die Verteilung bestens organisieren. Da bin ich mir sicher“, lobt Birkenfelder seinen Mitstreiter. Buschhauer erklärte: „Ja, das stimmt. Space-Eye wird die Verteilung der Lebensmittel, die wir von Arno Birkenfelder bekommen, übernehmen. Wo dieser Ort genau sein wird, wird noch mitgeteilt. Wir sind in intensiven Verhandlungen.“

Die Partnerschaft lässt es zu, dass sich die Rengschburger Herzen wieder mehr auf den ursprünglichen Kern konzentrieren können: Seniorenhilfe mit allem, was dazu gehört und wie es jeher weiter gepflegt wurde. Gemeinsame Ausflüge, Senioren-Café, Lebensmittelausgaben für Senioren und sogar eine Art Hauslieferung ist künftig angedacht. Da aber auch die großen Lebensmittelausgaben eine Herzensangelegenheit sind und das gigantische Netzwerk der Herzen weiterhin vielen zu Gute kommen soll – sowohl dem Partner Space-Eye als auch den umliegenden Tafeln und diversen soziale Einrichtungen wie Obdachlosenunterkünfte, DrugStop, Frauenhäuser, Bahnhofsmission, Senioren- und Kindereinrichtungen – bleibt man hier weiter am Ball.

Fokus wieder auf Senioren

„Bei der eigenen Verteilung werden wir uns wieder auf die Senioren konzentrieren, die ein Leben lang gearbeitet haben und denen dennoch die Rente nicht reicht für das Nötigste“, so Birkenfelder. Doch eines muss Birkenfelder noch loswerden: So übergroß die Freude über Sachspenden auch sei , so wichtig ist die Spendenbereitschaft aller: „Die finanziellen Zuwendungen an die Rengschburger Herzen sind dramatisch eingebrochen. Die Menschen meinen, nur weil wir mit unseren Lebensmittelverteilungen so groß sind, verfügen wir über die finanziellen Mittel. Das ist nicht richtig“, stellt Birkenfelder klar. „Wir müssen Spenden mit unseren Fahrzeugen teilweise bayernweit abholen, und die fahren nicht mit Saft, sondern mit Diesel – und der kostet bekanntlich Geld“. Auch Mieten, Energiekosten, Unterhaltskosten des Fuhrparks und vieles mehr müssen bezahlt werden. Deshalb appelliert er: „Bitte vergesst die Rengschburger Herzen nicht!“. Spenden kann man über das Konto bei der Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach eG, IBAN: DE74 7506 0150 0000 4011 88.