Stadt nimmt Stellung
„Dort tummeln sich die Ratten“: Überfüllte Grüngut-Sammelstelle ärgert Regensburger

23.01.2024 | Stand 24.01.2024, 12:56 Uhr

Viel passt hier nicht mehr rein: So sieht es derzeit an der Grüngut-Sammelstelle an der Oberen Regenstraße aus. Foto: Neumann

An der übervollen Grüngut-Sammelstelle würden sich zwischen Christbaum-Resten die Ratten tummeln, sagt ein Anwohner aus der Oberen Regenstraße. Die Stadt Regensburg äußert sich dazu.



Eine tote Ratte, mehrere lebendige: In der Oberen Regenstraße im Norden der Stadt hat ein Anwohner in der letzten Zeit vermehrt Tiere gesichtet, die vom Regenufer offenbar zur überfüllten Grüngut-Sammelstelle Ecke Uferstraße geflitzt waren. Schließlich entdeckte er dann auch die verendete Ratte auf der Straße vor seinem Haus.

„Die Sammelstelle ist in diesem Jahr noch kein einziges mal geleert worden“, sagt der Mann, der anonym bleiben möchte, „das ist wirklich ein hygienisches Problem, wenn sich dort schon die Ratten tummeln.“ Sein Nachbar, erzählt er, habe bereits eine Ratte in seinem Garten gesichtet.

Entsorgte Christbäume stapeln sich



Tatsächlich ist die Sammelstelle, an der Bürger der Stadt Regensburg Grün- und Gartenabfälle abgeben können, voll – in erster Linie mit entsorgten Christbäumen. Die ausrangierten Tannen, Fichten und Kiefern stapeln sich. „Darunter haben die Leute noch ganz andere Sachen entsorgt“, meint der Anwohner. Zum Beispiel Katzenstreu und weiteren Müll, der dort nicht hingehöre und Schädlinge anlocke, sagt er.

Doch auch die Christbäume würden langsam aber sicher zum Problem werden. Das Tannengrün rage weit aus der Sammelstelle hinaus – direkt auf die Fahrbahn der Uferstraße. „Das ist ja auch eine Gefahr für den Verkehr“, sagt der Mann. Bereits in der vergangenen Woche habe er deshalb versucht, die Stadt zu einer Leerung der Grünabfall-Sammelstelle zu bewegen. „Beim Bürgerbüro hieß es, dass man mein Anliegen aufgenommen habe. Passiert ist bisher aber leider nichts.“

Auf MZ-Nachfrage äußert sich die Stadt Regensburg zu den Zuständen an der Oberen Regenstraße. Das zuständige Amt für Kreislaufwirtschaft, Stadtreinigung und Flottenmanagement habe sich selbst ein aktuelles Bild vor Ort gemacht. Unerlaubt abgelegte Abfälle wie etwa Katzenstreu habe man dabei „auf den ersten Blick“ allerdings nicht ausmachen können. „In Säcken befanden sich kleinere Teile eines zerkleinerten Christbaums. Lediglich hinter der Sammelstelle stand ein Pappkarton“, teilte Stadtsprecherin Juliane von Roenne-Styra mit. „In der Regel“ würden alle Sammelstellen im Stadtgebiet mindestens einmal wöchentlich geleert werden. „Sofern jedoch Winterdienst zu leisten ist, erfolgt die Leerung je nach personeller Kapazität“, so die Stadt.

Auch andere Sammelstellen nach Weihnachten voll



Da es sich bei den Grüngut-Sammelstellen um eine freiwillige Leistung der Stadt handle, „die winterdienstliche Sicherung“ jedoch vorrangig zu leisten sei, könne, gerade in der Nach-Weihnachtszeit, ein „gelegentlicher Engpass“ entstehen. Auch einige andere Bürger hätten aufgrund der abgelegten Christbäume bereits stark gefüllte Grüngut-Sammelstellen gemeldet. „Selbstverständlich wird im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten alles dafür getan, um neben dem Winterdienst auch die zeitnahe Betreuung der Grüngutsammelstellen zu gewährleisten“, sagt von Roenne-Styra.

Dass Ratten gesichtet worden seien, überrasche wegen der Nähe des Regens im Übrigen nicht. „Die Nähe zu Gewässern bildet den natürlichen Lebensraum von Ratten ab“, heißt es. Der betroffene Anwohner hofft jedenfalls, dass es zeitnah zu einer Leerung der Sammelstelle kommt. „Die Gegend hier hat sich zu einem wirklich schönen Wohngebiet am Regen entwickelt“, sagt er, „die Anliegen der Anwohner sollten ernst genommen werden.“