DNA-Treffer bringt Nachweis
Tatort ist nicht Regensburg: Blut der getöteten 19-Jährigen im Haus des Ex-Freunds nachgewiesen

08.05.2024 | Stand 08.05.2024, 19:10 Uhr

Die Tiefgarage in der Frankenstraße in Regensburg war nicht der Tat-, sondern nur der Fundort der Toten. Sie starb vermutlich im Haus des 55-Jährigen, der seit Sonntag in U-Haft sitzt. Foto: News5/Pieknik

Die Tote aus der Regensburger Tiefgarage verlor wohl im Haus des festgenommenen Verdächtigen in Maxhütte-Haidhof (Landkreis Schwandorf) ihr Leben – Blutspuren, die bei dem 55-Jährigen gesichert wurden, konnten nun eindeutig dem Opfer zugeordnet werden.



Im Fall der getöteten 19-Jährigen, die am Samstag in Regensburg im Kofferraum eines Autos entdeckt wurde, gibt es neue Entwicklungen: Die Auswertung von Blutspuren vom Anwesen des festgenommenen Arbeitskollegen ergab einen Treffer. Was die Mordermittler der Kripo in Regensburg und Amberg bereits vermuteten, ist nun bestätigt – die DNA des Opfers ist im Haus des Tatverdächtigen in Maxhütte-Haidhof gefunden worden. Das teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz mit.

Lesen Sie zu diesem aktuellen Fall auch: Musste 19-jährige Bestatterin sterben, weil sie sich trennte?

Der Fall bewegt die Menschen weit über die Stadtgrenzen Regensburgs hinaus: In der Tiefgarage eines Baumarktes in Regensburg war am Samstagvormittag die Leiche der jungen Frau entdeckt worden. Im Zuge erster Ermittlungen geriet bald ein Arbeitskollege unter Tatverdacht. Dem Haftrichter konnte der Mann erst am späten Sonntagabend vorgeführt werden – nur drei Stunden bevor die Ermittler ihn hätten wieder freilassen müssen. Es gab offenbar einige Fragezeichen.

Auswertung der DNA-Spuren liegt nun vor



Die könnten dank des DNA-Abgleichs nun verschwunden sein: Polizei und Staatsanwaltschaft „gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass sich der Tatort im Wohnanwesen des bereits inhaftierten 55-Jährigen aus dem Landkreis Schwandorf befindet“, teilte die Polizei am Mittwochmittag mit. „Dies kann unter anderem auf Blutspuren zurückgeführt werden, welche im Haus des Tatverdächtigen gefunden wurden und deren Auswertungen der Polizei nun vorliegen.“

Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, habe die Kriminalpolizei seit dem vergangenen Wochenende „auch Ermittlungs- und Durchsuchungsmaßnahmen im näheren Umfeld der 19-jährigen Frau durchgeführt“. Diese seien jedoch darauf ausgelegt gewesen, weitere Ermittlungsansätze zu finden und für eine vollumfängliche Tataufklärung zu sorgen, schrieb das Polizeipräsidium.

Tote im Kofferraum wohl Opfer eines Femizids



Zuletzt hatte eine heimtückische Attacke mit heißem Öl in Regenstauf für Aufsehen gesorgt. Die Tat vom Mai 2023 war laut Landgericht „gründlich geplant“. Zudem verletzte der Täter dabei auch seine eigenen Kinder. Das war, wie der Fall der nun getöteten 19-Jährigen, ein Femizid. So nennt man es, wenn Frauen oder Mädchen von ihrem Partner oder ihrem Ex getötet werden. Fast 200 Opfer starben laut Statistik so im vergangenen Jahr – es gibt also fast jeden dritten Tag einen Femizid in Deutschland.