Stammzellenspende nötig
Diagnose Blutkrebs – „Bitte rettet meinen Bruder Chris!“

19.02.2021 | Stand 19.03.2021, 13:19 Uhr

Chris mit seiner Schwester Ramona. Foto: privat

Es ist ein verzweifelter Appell, den Ramona an uns richtet. Ihr Bruder Christian, den alle Chris nennen, ist krank, schwer krank. Nur eine Stammzellspende kann ihm helfen. „Bitte rettet meinen Bruder Chris!“, sagt Ramona.

Von Ursula Hildebrand

Regensburg. „Mitte Dezember bekommt Chris eine Zahnfleischentzündung. Seine Zahnärztin vermutet zunächst Vitaminmangel als Ursache. Über die Weihnachtstage kommt noch eine Mandelentzündung hinzu. Weil diese trotz Antibiotika hartnäckig bleibt, sucht Chris erneut seinen Hausarzt auf. Ein erstes Blutbild zeigt eine stark erhöhte Anzahl von weißen Blutkörperchen. Der erste Verdacht: Pfeiffrisches Drüsenfieber. Nach einem zweiten Blutbild erhält Christian einen Anruf vom Arzt: Er solle sofort in die Klinik fahren, seine Blutwerte seien katastrophal“, so schildert die DKMS, was Chris‘ Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Im Krankenhaus dann die Diagnose: Blutkrebs! Nur ein passender Stammzellspender kann sein Leben retten. „Von einer Sekunde ist nichts mehr, wie es war. Die Welt gerät vollkommen aus den Fugen. Plötzlich steht alles auf dem Spiel. Im Moment der Diagnose ist das eine absolute Überforderung, weil man sich so hilflos und ausgeliefert fühlt“, erinnert sich Chris‘ Mutter Marion.

Vor einigen Wochen startete die Chemotherapien – und die nimmt Chris ganz schön mit: „Die Schleimhäute zersetzen sich, er kann kaum etwas essen, hat stark abgenommen. Inzwischen ist er so geschwächt, dass einfache Sachen wie Bett beziehen fast eine Stunde dauern. Diese Hilflosigkeit schlägt ihm aufs Gemüt. Doch das Schlimmste ist die vollkommene Isolation: Corona macht Besuche unmöglich“, schildert die DKMS. Seit über einem Monat hat Chris seine Familie nicht mehr persönlich gesehen. Gerade jetzt, wo er bekannte Gesichter am dringendsten bräuchte. Viele Video-Calls werden organisiert, um sich wenigstens so nahe zu sein. „Wir telefonieren und chatten rund um die Uhr. Reden ist so wichtig. Um ihn abzulenken, ihm Mut zu machen, ihn aufzuheitern und auch einfach nur, um ihm zuzuhören“, erklärt seine Schwester Ramona.

Es ist eine schwere Zeit für Chris – doch aufgeben, das kommt nicht in Frage: „Ich liebe meine Familie über alles. Sie ist das Größte und Wertvollste auf der ganzen Welt. Ich habe einen Freundeskreis, der immer an meiner Seite ist. Und ich habe einen Beruf, der mir viel bedeutet, und Kollegen, mit denen ich gerne arbeite. All das bedeutet mir viel. Und ich habe Träume: Als geborener Familienmensch möchte ich später selber Familie und Kinder haben. Und ich möchte reisen und mir einen lang gehegten Wunsch erfüllen: mit meiner Schwester Ramona im Wohnmobil durch die amerikanischen Nationalparks reisen – für mich gibt es viele Gründe zu kämpfen“, schildert Chris. „Chris ist der beste Bruder, Sohn, Patenonkel und Freund, den man sich vorstellen kann. Wir möchten ihn nicht verlieren“, sagt seine Schwester Ramona.

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann Chris – und anderen Patienten – helfen. Mit wenigen Klicks kann man sich im Internet unter www.dkms.de/chris die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell!