Engagement
Bund Naturschutz im Einsatz: Tierschützer retten in Regenstauf 3033 Kröten

13.04.2024 | Stand 14.04.2024, 12:52 Uhr

Frösche und Kröten machen sich besonders bei feuchten, mildem Wetter auf den Weg zu Gewässern. Foto: Manfred Schade

Jedes Jahr zu Beginn des Frühlings bietet die Natur für einige Wochen ein besonderes Schauspiel. Kröten, Frösche und Molche machen sich bei feuchtem, mildem Wetter auf den Weg, um zu den Gewässern zu wandern, in denen sie selbst geboren wurden.



Dort wollen sie ablaichen. Im Laufe der nächsten Monate kehren sie dann zu ihrem gewöhnlichen Aufenthalt zurück.

Insbesondere auf dem Wege zu ihren Laichgewässern fallen sie zu Tausenden dem Straßenverkehr zum Opfer. Seit 35 Jahren betreut die Ortsgruppe Regenstauf des Bund Naturschutz Krötenzäune. Inzwischen sind es fünf mit einer Gesamtlänge von etwa zwei Kilometern. Das berichtet der Bund Naturschutz in einer Pressemitteilung.

Eimer in der Erde versenkt



Bis zu 6000 Eier, umgeben von einer gallertartigen Hülle, legen diese Amphibien. Nach der Entwicklung vom Ei über die Kaulquappe zum fertigen Tier bleiben nur wenige Exemplare übrig und sichern so das Überleben der Art. Sie haben sehr viele Fressfeinde wie Fische und Vögel. Sie sind ein wichtiger Teil in der Nahrungskette für andere Tiere, nicht zuletzt für die geliebten Störche.

Naturschutzverbände haben es sich zur Aufgabe gemacht, Hilfestellung anzubieten. Die Zäune der Regenstaufer Ortsgruppe werden je nach Zuständigkeit vom Bauhof der Gemeinde, dem Kreisbauhof oder im Auftrag des Straßenbauamtes am Rand der betreffenden Straße errichtet, um den Amphibien den Weg zu versperren.

In regelmäßigen Abständen werden Eimer in der Erde versenkt, in die die Tiere auf ihrem Weg am Zaun entlang hineinfallen. Aufgabe der Helfer ist es dann, diese Eimer morgens und abends zu kontrollieren, die Amphibien zu entnehmen und über die Straße zu ihren Laichgewässern zu tragen.

Sechs Wochen unterwegs



2024 war ein herausforderndes Jahr. Der überaus milde Februar ließ die Wanderung sehr früh beginnen, andererseits wurde sie durch das trockene Wetter stark verlängert. Über sechs Wochen mussten die 14 Mitglieder des Bund Naturschutz, freiwillige Helfer und die Jugendwohngruppe des Hauses am Regenbogen täglich ihre Zäune kontrollieren und die Eimer entleeren.

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Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Bereich der Gemeinde Regenstauf konnten auf diese Weise 3033 Kröten, Frösche und Molche vor den tödlichen Gefahren durch den Straßenverkehr bewahrt werden. 1328 waren es beim Haus am Regenbogen zwischen Ramspau und Hirschling, 1060 in Kirchberg, bei den anderen drei Zäunen war das Ergebnis.

Sollte sich jemand angesprochen fühlen und den Wunsch haben sich künftig selbst zu beteiligen, das Treffen im Sportcenter Regenstauf, Bayernstr. 23, jeden zweiten Donnerstag jeden Monats um 19.30 Uhr, ist nicht nur für Mitglieder, sondern für alle Interessierten offen.