Regensburg
„Aktenzeichen XY ... gelöst!“ blickt auf Mordfall Maria Baumer zurück

09.02.2022 | Stand 09.02.2022, 22:03 Uhr

−Symbolbild: dpa

Zehn Jahre nach dem Mord an Maria Baumer aus der Oberpfalz hat die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... gelöst!“ am Mittwoch dem Fall einen halbstündigen Beitrag gewidmet.



Die damals 26 Jahre alte Frau war im Mai 2012 verschwunden. Ihr Verlobter und ihre Schwester traten wenige Monate später bei Moderator Rudi Cerne in der Sendung „XY Spezial - Wo ist mein Kind?“ auf. Der Verlobte spielte Verzweiflung vor und berichtete, wie sehr ihn die Ungewissheit belaste. Was Cerne und die Schwester damals nicht wussten: Der Verlobte hatte Maria getötet.

Pilzsammler entdeckten im Herbst 2013 die Leiche. Aber erst 2019 konnten die Ermittler das Lügenkonstrukt des Verlobten zum Einsturz bringen. Im Oktober 2020 wurde der inzwischen 36-Jährige vor dem Landgericht Regensburg wegen Mordes verurteilt.

Gemeinsam mit der Kriminalpsychologin Lydia Benecke blickte Cerne jetzt auf den Fall und auf den Auftritt des Täters im Studio zurück. „Unglaublich und für mich bis heute unfassbar: Der Mörder saß vor zehn Jahren, also 2012, hier live bei uns im Studio und hat sehr überzeugend darüber geredet, wie sehr er Maria vermisse“, sagte Cerne.

Mit Medikamenten vergiftet

Die Richter in Regensburg hatten es als erwiesen angesehen, dass der Verlobte Maria 2012 mit Medikamenten vergiftete, um für eine neue Beziehung frei zu sein und sein Scheitern im Medizinstudium nicht erklären zu müssen. Die Tote vergrub er im Wald - wo er den von ihm gekauften Spaten vergaß - und erzählte den Angehörigen, die Frau sei verschwunden. Er täuschte unter anderem Anrufe von Maria vor.

Erst 2019 konnten mittels neuer technischer Möglichkeiten Medikamente an einem Haarbüschel und dem Slip von Maria festgestellt werden. Im Laufe des Prozesses gab der Mann zu, die Leiche verscharrt zu haben. Die Schuld am Tod der Frau wies er von sich. Sie habe die Tabletten wohl selber genommen, behauptete er.

− dpa