Geiselhöring
Mehr Beratung zu Wildlebensraum soll machbare Lösungen aufzeigen

16.10.2021 | Stand 16.10.2021, 11:46 Uhr

Von rechts: Ministerin Michaela Kaniber, die Hofbesitzer Dr. Korbinian und Theresa Scherm sowie Wildlebensraumberater Hans Laumer. −Foto: Judith Schmidhuber / StMELF

Die Artenvielfalt auf den bayerischen Feldern und Fluren zu fördern ist nicht erst seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ein Ziel der Agrarpolitik. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber war deshalb zu Besuch in Geiselhöring (Straubing-Bogen).

Die Wildlebensraumberatung ist schon seit 2015 ein wertvolles Instrument. Während es zunächst in jedem Regierungsbezirk lediglich einen Ansprechpartner gab, der Landwirte, Winzer und Gärtner beraten hat, wie sie wertvolle Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen erhalten, wurde die Beratung in diesem Jahr deutlich ausgebaut. Damit ist die Wildlebensraumberatung nun Aufgabe aller bayerischen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. An jedem Amt gibt es jetzt einen Ansprechpartner.

„Wir unterstützen die Macher in Sachen Artenvielfalt in ganz Bayern. Mit den Beraterinnen und Beratern haben wir ein umfangreiches und flächendeckendes Angebot aufgebaut. Sie informieren landesweit die interessierten Betriebe, welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt, Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, aufzuwerten und auch zu vernetzen“, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einem Vor-Ort-Termin in Geiselhöring. Dort wurden mit Unterstützung der Wildlebensraumberater 20 Hektar als Biotop- und Wildlebensraumverbund gestaltet.

Lebensräume und Kulturlandschaften vernetzen

Die einzelnen Maßnahmen erfüllen verschiedene Funktionen: Blühende Pflanzen bieten beispielsweise Samen und Nektar als Nahrung für Vögel und Insekten. Mehrjährige Blühflächen, Hecken mit Kleinstlebensräumen, wie auch Altgrasstreifen und Zwischenfrüchte halten Strukturen für die Überwinterung bereit. Abschnittsweise gepflegte Feldsäume vernetzen die Lebensräume in der offenen Kulturlandschaft miteinander. So finden etwa Feldhase, Feldlerche und Schachbrettfalter im Jahresverlauf Nahrung, Unterschlupf und eine Kinderstube. „Die Wildlebensraumberater entwickeln gemeinsam mit den Landwirten vor Ort praktisch umsetzbare Lösungen. Sie gehen auf die örtlichen Gegebenheiten, die individuellen Bedürfnisse und Wünsche ein. Das ist die Stärke unseres Ansatzes. Ebenso die Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren vor Ort, den Jägern, Imkern, Verbänden, Kommunen oder interessierten Bürgern, die sich sehr bewährt hat.

Praktisch umsetzbare Maßnahmen vor Ort

So bewirken wir gemeinsam mit den Landwirten und auf freiwilliger Basis sehr viel für die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft“, sagte die Ministerin. Über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) werden den Betrieben deren vielfältige Leistungen für mehr Artenvielfalt auf ihren Flächen honoriert.

Informationen zum Angebot der Wildlebensraumberatung gibt es bei jedem der 32 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Internet unter www.lfl.bayern.de/wildlebensraum. Die Grundlagen für die Beratung sind in der Informationsbroschüre „Beratungshilfe Wildlebensraumberatung“ der Landesanstalt für Landwirtschaft zusammengefasst. Sie kann unter www.lfl.bayern.de/publikationen/informationen/278836/index.php abgerufen werden.

− sw