Erster Schritt ins Halbfinale
Fünf Tore für den Traumstart: Straubing Tigers feiern ersten Sieg in den Playoffs

16.03.2024 | Stand 17.03.2024, 8:05 Uhr

Kampf um jeden Millimeter: Die Straubing Tigers behielten im ersten Duell mit den Schwenninger Wild Wings den Überblick und setzten sich mit 5:2 durch. − Foto: Harald Schindler

Alles beim Alten zwischen den Straubing Tigers und den Schwenninger Wild Wings: Wie in den vier Duellen der DEL-Hauptrunde hat auch im ersten Playoff-Viertelfinale das Heimteam gewonnen. Vor 5635 Zuschauern im ausverkauften Eisstadion am Pulverturm bekamen die Fans beim Straubinger Sieg mit 5:2 (0:0, 3:1, 2:1) aber einen Vorgeschmack darauf, dass diese Serie (best of 7) lange gehen könnte.



Die Gäste waren bis auf wenige Minuten in diesem ersten Viertelfinalspiel auf Augenhöhe. Nur Mitte des zweiten Drittels erlaubten sich die Neckarstädter eine schmerzhafte Schwächephase. Binnen 3:22 Minuten schossen JC Lipon (27., 31.) und Nick Mattinen (30./PP1) die Tigers mit 3:0 in Führung. Doch die Wild Wings kämpften sich durch Chris Brown (35.) und Alexander Karachun (44.) wieder heran, aber im Schlussabschnitt trafen nur mehr die Gastgeber: Justin Braun (53.) und Mark Zengerle (59./empty-net-goal) machten den ersten von vier für das Halbfinale nötigen Siegen perfekt.

Mit zunehmender Dauer wurde die Partie ruppiger, so dass nach 60 Minuten insgesamt 67 Strafminuten (20 – 47) auf dem Zettel standen. Ein frustrierter Gästespieler Karachun handelte sich in der letzten Spielsekunde sogar eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ein (Check gegen Kopf).

Am Ende jubelten ein erleichterte Gastgeber, darunter Verteidiger Marcel Brandt, der im Interview mit MagentaSport analysierte: „Das erste Drittel war sehr schwierig“, gestand der 31-Jährige, der berichtete, „dass es von Minute zu Minute härter wurde und im nächsten Spiel wird es gleich wieder hart losgehen“, so der gebürtige Dingolfinger. Spiel 2 steigt am Dienstagabend (19 Uhr) in Schwenningen.

Pokel macht Florian Bugl zur Nummer 1



Die erste Entscheidung fiel aus Straubinger Sicht bereits vor dem ersten Bully: Trainer Tom Pokel schickte Florian Bugl ins Tor. Der 21-jährige, gebürtige Landshuter dürfte somit die Nummer 1 für die Playoffs sein. Zumindest deutete Pokel vor dem Viertelfinale an, dass derjenige, der am Samstag im Tor steht, auch darüber hinaus die Nummer 1 sein wird. Hunter Miska, der in der Hauptrunde etwas mehr Spiele absolvierte (29 von 52), war am Samstag nicht im Kader. Dafür saß Philipp Dietl auf der Bank.

Das erste Drittel dieser Viertelfinalserie geht als Kennenlernphase durch. Die beiden Teams beschnupperten sich sozusagen und dementsprechend stand die Null auf der Anzeigetafel sowohl was Tore als auch Strafen betrifft. „Es war viel Energie im Stadion“, meinte Mike Connolly später am Mikrofon von MagentaSport, „das hat uns vielleicht etwas gehemmt“.

Drei Tigers-Treffer binnen dreieinhalb Minuten



Die Zuschauer im Eisstadion am Pulverturm schrien ihre Tigers vom ersten Anspiel weg nach vorne. Diese Power konnten die Gastgeber erst mit Beginn des zweiten Abschnitts besser kanalisieren und ein Sololauf von Joshua Samanaksi (24.). war die Initialzündung für die erste echte Drangphase der Straubinger. Ehe die Schwäne aus Baden-Württemberg sich aus der eigenen Zone befreien konnten, legten die Tigers binnen 3:22 Minuten drei Treffer vor: JC Lipon sorgte nach Puck-Eroberung von Connolly für den ersten Torschrei auf den Rängen (27.). Schwenningen wirkte daraufhin kurz wie ein angeschlagener Boxer, was Straubing zum Doppelschlag nutzte. Nick Mattinen mit einem Schlagschuss im ersten Powerplay der Partie (30.) und erneut Lipon mit einem Rückhandheber beruhigten mit ihren Treffern binnen 51 Sekunden die Gemüter ein wenig.

Aber die Gäste schossen den Puls bei den Fans wieder in die Höhe: Christopher Browns legte Bugl einen halbhohen Schuss ins lange Eck (35.) und Alexander Karachun fälschte die Scheibe zu Beginn des dritten Drittels unhaltbar zum 3:2 ab (44.). Im Anschluss lag der Ausgleich ein paar Mal in der Luft, aber Florian Bugl bestätigte seine Nominierung als Nummer 1 für die Playoffs und behielt stets die Übersicht. Das erlösende Tor fiel knapp acht Minuten vor dem Ende, als Justin Braun im Nachschuss zum 4:2 verwandelte. Die Wild Wings riskierten danach natürlich alles, so dass Mark Zengerle bei einem Konter den Puck ins leere Tor schießen konnte.

In Schwenninger wartet eine kleinere Eisfläche



Am Dienstagabend (19 Uhr/MagentaSport) ist das Team aus der Gäubodenstadt erstmals in Schwenningen gefordert. In der Helios Arena haben die Tigers die zwei Gastspiele dieser Saison verloren (2:3, 3:4). Einen Vorteil sehen die Wild Wings in der dortigen kleineren Eisfläche. „Ich bin jetzt im Alter ja etwas langsamer, vielleicht kommt mir das kleinere Spielfeld entgegen“, meinte Mike Connolly augenzwinkernd. Sein Mitspieler Marcel Brandt misst der NHL-angepassten Eisfläche schon eine gewisse Bedeutung bei: „Es ist nicht einfach, sich darauf einzustellen. Du musst viel schneller reagieren und spielen – das macht sehr, sehr viel aus“, sagte der Verteidiger am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem ersten Viertelfinale.


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