Wachstum und mehr Jobs erwartet
BMW: „E-Mobilität ist Wachstumstreiber für unser Werk in Dingolfing“

25.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:36 Uhr

Modelle wie der BMW iX sorgen für Wachstum am Standort Dingolfing. −Foto: BMW Group

Das BMW Group Werk Dingolfing will dieses Jahr sowohl bei der Zahl der produzierten Fahrzeuge als auch beim Personal zulegen – Wachstumstreiber sollen dabei vor allem neue E-Modelle sein. Das gab das Unternehmen am Freitag bekannt.



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Modelle wie der BMW iX und der neue, vollelektrische BMW i7, der im Sommer 2022 seinen Produktionsstart feiert, sollen für weiteres Wachstum sorgen. Insgesamt plant die BMW Group am Standort Dingolfing im laufenden Jahr bis zu 1.500 Menschen neu einzustellen.

Damit soll die natürliche Fluktuation ersetzt, vor allem aber das anvisierte Wachstum beim Produktionsvolumen bewältigt und der Wandel hin zur Elektro-Mobilität weiter forciert werden. Schon heute arbeiten rund 2000 Dingolfinger Mitarbeiter im konzernweiten Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion und fertigen dort E-Motoren und Batterien für die Elektro-Offensive des Unternehmens. Dieses Jahr werden nach Unternehmensangaben noch einmal mehrere hundert Beschäftigte in diesem Bereich hinzukommen.



Anteil von E-Modellen legt weiter zu

Anteil von E-Modellen an der Gesamtproduktion legt weiter zu
Hintergrund ist die stark steigende Nachfrage nach elektrifizierten BMW Modellen - auch im Dingolfinger Fahrzeugwerk. So legte das Produktionsvolumen elektrifizierter Modelle - von Plug-in-Hybriden und rein batterieelektrischen Fahrzeugen - im abgelaufenen Jahr 2021 um über 80 Prozent auf mehr als 35.000 Einheiten zu. Der Anteil am gesamten Dingolfinger Fertigungsvolumen betrug damit mehr als 14 Prozent.

Dieses Jahr soll bereits rund jeder vierte am Standort gebaute BMW einen E-Antrieb haben. Bis Mitte des Jahrzehnts wird Planungen zufolge rund die Hälfte des Dingolfinger Produktionsvolumens elektrifiziert sein.

Maßgebliche Impulse für diesen raschen Hochlauf der E-Mobilität liefern neue, rein batterieelektrische Modelle. So wird der BMW iX, der 2021 in Dingolfing seinen Produktionsstart hatte, dieses Jahr bereits eines der volumenstärksten Einzelderivate am Standort sein. Dazu kommt in der zweiten Jahreshälfte 2022 eine vollelektrische Variante des neuen BMW 7er. 2023 folgt der erste „Elektro-Fünfer“ aus Dingolfing.

Mehr als 10.000 Autos als im Vorjahr in Dingolfing gebaut

Zuwachs bei Fertigungsvolumen im Jahr 2021, positiver Ausblick 2022
Doch nicht nur bei E-Modellen, auch beim Produktionsvolumen insgesamt ist das BMW Group Werk Dingolfing mit seinen sechs Modellreihen (BMW 4er, 5er, 6er, 7er, 8er und BMW iX) auf Wachstum ausgerichtet: Schon im vergangenen Jahr konnten – trotz immer wieder nötiger Produktionsanpassungen aufgrund von Versorgungsengpässen bei Halbleitern - wieder mehr Autos gebaut werden als im Corona-Jahr 2020. Die Jahresstückzahl lag 2021 - mit insgesamt 244.734 gefertigten BMW Automobilen - mehr als 10.000 Fahrzeuge über dem Vorjahreswert.

Und wenngleich die Teileversorgung aufgrund von Halbleiter-Engpässen in diesen ersten Wochen dieses Jahres angespannt ist und Unwägbarkeiten auch für das Restjahr bestehen bleiben, erwartet Werkleiter Christoph Schröder für 2022 ein Stückzahl-Wachstum: „Wir sehen, dass die Kunden-Nachfrage nach unseren Dingolfinger Modellen robust hoch ist.“

Neuer BMW 7er startet auch als Elektro-Variante

Neben dem neuen BMW 7er, den es als erstes Dingolfinger BMW Modell in drei Antriebsvarianten – also rein batterieelektrisch, als Plug-in-Hybrid und als Verbrenner – geben wird, laufen in den nächsten Monaten weitere Neuheiten von den Bändern des größten europäischen Produktionsstandorts der BMW Group. Ab März beginnt die Produktion des BMW iX M60. Ebenso an den Start gehen dann die überarbeiteten Modelle der BMW 8er Reihe inklusive der entsprechenden M Varianten und der Sonderedition THE 8 X JEFF KOONS. Dazu kommt im weiteren Jahresverlauf ein limitiertes Sondermodell auf Basis des

Mehrere hundert Millionen Euro Investitionen in die Transformation

Auch in den kommenden Jahren ist die Dingolfinger Produkt-Pipeline prall gefüllt und die Perspektiven für den Standort positiv, so Werkleiter Christoph Schröder. Die bis zu 1.500 Neueinstellungen wertet er als ein „starkes Signal dafür, dass wir mit Zuversicht in die Zukunft und auf die Transformation unseres Werks blicken.“ Diese sei auf einem guten Weg. Dennoch wolle man „noch digitaler, elektrischer und nachhaltiger“ werden und investiere dafür laut Schröder weiter „mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr hier in Dingolfing.“

Betriebsratsvorsitzender Stefan Schmid betont: „Wie die hohe Zahl der Neueinstellungen auch im Bereich der E-Mobilität zeigt, profitieren wir jetzt davon, dass wir die Transformation frühzeitig und proaktiv angepackt haben. Unser BMW Weg, den Wandel mit und nicht gegen die Beschäftigten und den Betriebsrat zu organisieren, erweist sich als echter kultureller Vorteil. Uns ist es wichtig, dass Transformation zum langfristigen Wohle der Belegschaft stattfindet, indem wir zukunftsfähig sind und bleiben.“

Neueinstellungen: „Breites Spektrum an Qualifikationen gesucht“

Nachdem die Zahl der Beschäftigten am Standort Dingolfing im abgelaufenen Jahr 2021 konstant geblieben war und lediglich Altersaustritte ersetzt wurden, stelle sich das Werk mit den bis zu 1.500 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jetzt für die Produktion der nächsten fünf bis zehn Jahre auf, sagt Personalleiter Karl Hacker und erklärt: „Wir suchen dafür ein wirklich breites Spektrum an Qualifikationen und haben mit der Rekrutierung bereits begonnen.“ Dabei würden bewährte Zeitarbeitskräfte übernommen, aber auch überregionale Fachkräfte oder Bewerber aus der Region eingestellt.

Darüber hinaus, so Hacker, setze das Unternehmen als größter Ausbildungsbetrieb Niederbayerns mit 850 Auszubildenden weiter stark auf den eigenen Nachwuchs und gezielte Weiterbildungsangebote für die bestehende Belegschaft. Diese Qualifizierungsmaßnahmen – etwa zum Elektriker oder Anlagenführer - würden gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer oder weiteren Bildungsträgern erarbeitet und stünden auch anderen Unternehmen offen.

− pnp/ce