Benefizveranstaltung
Vom Nordpol bis zum Mount Everest — Vortrag mit Hans Kammerlander

14.02.2020 | Stand 31.07.2023, 20:43 Uhr
−Foto: n/a

Er ist eine der festen Größen in der lange Liste der Gäste der Benefizveranstaltungen der Nepalhilfe Beilngries, der Extrembergsteiger Hans Kammerlander. Auf seinen ersten Besuch im November 1993 sollten bis dato sechs weitere folgen. Am 4. April wird er wieder Gast der Hilfsorganisation sein. Dann nimmt er sein Publikum mit zu Skitouren in seiner Heimat und zu unglaublichen Steilwandabfahrten in einer Welt die ebenso faszinierend wie unwirklich erscheint.

Beilngries. Die allermeisten extremen Skifahrer sind zugleich keine extremen Höhenbergsteiger und umgekehrt. Hans Kammerlander ist einer der ganz wenigen Alpinisten der Welt, der diese Fähigkeiten in sich vereinigt und dem es gelungen ist, beide Leidenschaften miteinander zu verbinden. In seinem neuesten Vortrag zeigt der Südtiroler Spitzenalpinist auf eindrucksvolle Weise, wie es möglich ist, extremes Bergsteigen an den höchsten Gipfeln der Erde mit gewagten Skiabfahrten zu kombinieren. Es ist eine abenteuerliche Reise auf zwei Brettern rund um den Globus. Bergsteigen und Skifahren in den Eiswüsten und an den Achttausendern – Bilder, Filmsequenzen und Eindrücke, wie sie so kompakt noch nie gezeigt wurden.

Kammerlander war es, der am frühen Vormittag des 24. Mai 1996 mühselig über einen Grat in Richtung des Gipfels zum Mount Everest stieg. Trotz der Sonne lag die Temperatur bei minus 30 Grad. Gemessen an Metern schien der Weg nicht mehr weit zu sein. Doch der Gipfel markiert mit seinen 8.848 Metern die höchste Verwerfung unserer Erdkruste. Als der Südtiroler damals in etwas mehr als 16 Stunden durch die Nacht aufstieg, war das eine noch nie dagewesene Leistung und sie ist bis heute noch außergewöhnlich. Unvergesslich und prägend für ihn der Moment als er am höchsten Punkt der Erde stand und nicht wusste, ob er sich mit Ski in diesen gähnenden Abgrund stürzen sollte oder nicht.

Hans Kammerlander wurde als sechstes Kind einer Bergbauernfamilie im Südtiroler Ahrntal geboren. Seine Kindheit verlief entbehrungsreich. Die Arbeit auf dem Hof war hart und kaum zehn Jahre alt verlor Kammerlander seine Mutter. Er hatte fast nichts und machte so viel daraus. Später kamen das Bergsteigen und das extreme Klettern dazu. Heute stehen in seiner außergewöhnlichen Vita zwölf der vierzehn Achttausender, sieben davon gemeinsam mit Reinhold Messner, die sieben zweithöchsten Berge auf allen Kontinenten der Erde, fünfzig Erstbegehungen in den Alpen und sechzig Solo-Klettereien in schwierigen Wänden, extreme Skiabfahrten in steilen Wänden und Rinnen. Und schließlich nahm er die Ski auch mit in den Himalaja, zum Nordpol und in die Eiswüste der Antarktis. Wenn der Südtiroler Bilder von dieser Spielart des Alpinismus zeigt, hört man im Saal die sprichwörtliche Stecknadel fallen. Heute gilt Kammerlander als einer der letzten ganz großen Allrounder im Alpinismus, als einer der außergewöhnlichsten Bergsteiger seiner Zeit, als famoser Skifahrer und auch als fesselnder Erzähler.

Die Benefizveranstaltung beginnt am Samstag, 4. April, um 19.30 Uhr, Einlass ist bereits um 18.30 Uhr im „Haus des Gastes“ in Beilngries, Hauptstraße 14. Der Eintrittspreis beträgt 22 Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf im Touristikbüro Beilngries unter der Telefonnummer 08461/8435 oder per Mail an info@nepalhilfe-beilngries.de.

Kelheim