Stadtrat folgt Aufsichtsrat
Klinikum-Geschäftsführer von Oppen wird abberufen

18.05.2018 | Stand 29.07.2023, 10:21 Uhr
−Foto: Foto: Schmid

Der Stadtrat hat am Freitag die Entscheidung des Klinikum-Aufsichtsrats bestätigt. Der Vertrag von Klinikum-Geschäftsführer Nicolas von Oppen wird nun doch nicht um weitere drei Jahre verlängert. Damit bestätigt sich, worüber das Wochenblatt bereits in seiner Printausgabe vom Mittwoch berichtet hatte.

LANDSHUT „Führungswechsel im Klinikum Landshut: Geschäftsführer Nicolas von Oppen wird mit Wirkung zum 18. Mai 2018, 24 Uhr, abberufen und freigestellt. Dafür hat sich das Stadtratsplenum am Freitagabend in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig ausgesprochen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Der Stadtrat folgte damit im Wesentlichen einer in dieser Woche gefassten Empfehlung des Aufsichtsrats. Über die Gründe für diesen Schritt wurde Stillschweigen vereinbart. Um die Handlungsfähigkeit des Klinikums zu gewährleisten, wurde der bisherige Verwaltungsdirektor André Naumann mit sofortiger Wirkung interimsmäßig zum Geschäftsführer bestellt.

Mit der Entscheidung revidierte der Stadtrat zudem – wie zuvor auch der Aufsichtsrat – einen erst im März nach teils intensiven Debatten gefassten Beschluss, in dem von Oppen eine Vertragsverlängerung um allerdings nur drei statt der üblichen fünf Jahre in Aussicht gestellt worden war. „Wir wollten Herrn von Oppen die Chance geben, sich zu bewähren – und gleichzeitig für Kontinuität in der Führung des Klinikums sorgen“, sagte Oberbürgermeister Alexander Putz. „Danach sind aber bedauerlicherweise Dinge vorgefallen, die uns an der Richtigkeit dieses Beschlusses haben zweifeln lassen.“ Es sei deswegen nötig gewesen, „dass im Aufsichtsrat und im Plenum unter den veränderten Voraussetzungen nochmals über diese für die Zukunft unseres Klinikums so zentrale Personalfrage nachgedacht wird.“ Dabei sei der Stadtrat zu dem Schluss gekommen, dass eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit von Oppen nicht mehr möglich ist.

Die finanziell schwierige Lage des Klinikums habe bei der Personalentscheidung übrigens keine Rolle gespielt, betonte Putz abschließend. „Diese Probleme, unter denen die meisten kommunalen Krankenhäuser leiden, sind nicht dem Geschäftsführer anzulasten, sondern haben mit den bundespolitischen Rahmenbedingungen zu tun. Hier sind Veränderungen überfällig.“

Das Wochenblatt hatte bereits in seiner Print-Ausgabe über die Gründe für den plötzlichen Richtungswechsel des Aufsichtsrates berichtet.

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