Besondere Touren
Dolce Vita im Gäuboden – mit kultigen Vespas auf großer Fahrt

02.10.2020 | Stand 13.09.2023, 6:26 Uhr
−Foto: n/a

Bezinhahn nach oben, den Kickstarter nach unten getreten, ein leichtes Drehen am Gashebel … und da ist er: Tratatatatata … der unverwechselbare, fast magische Klang, den nur eine alte Vespa entwickeln kann. Einer, der diesem Sound schon vor vielen Jahren erlegen ist, ist Raphael Knespel aus Parkstetten. Gerade einmal 14 Jahre war er alt, als er sich seine erste Vespa kaufte. Ein Fieber, von dem der 29-Jährige tatsächlich bis heute befallen ist.

Parkstetten. Mittlerweile nennt er fünf der italienischen Kultflitzer sein eigen. Als vor einem Jahr seine Tochter zur Welt kam, sollten die Vespas weichen, aber Raphael brachte es nicht übers Herz, seine Roller zu verkaufen. Und so hat der Tourismus-Marketmanager eine clevere Idee entwickelt, die seine Roller vor einem staubigen vor sich Hindümpeln in der Garage bewahren sollen.

„Nach Jahren in München ist mir wieder bewusst geworden, wie schön es in unserem Gäuboden ist. Und wie ließe sich dieser herrliche Fleck Erde besser erkunden, als auf einer Vespa?“, fragt der passionierte Roller-Fahrer. Oder noch besser: in einer Gruppe mit Freunden gemeinsam auf einer Vespatour. Und genau das bietet Raphael Knespel seit Juli an. Picknicktouren auf seinen Vespas. Er vermietet seine kultigen Zweitakter für Ausflüge der besonderen Art. Mittlerweile hat er zahlreiche abwechslungsreiche Routen quer durch den Gäuboden zusammengestellt, die seine Kunden im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“ können. Auf Wunsch macht er sich aber auch als „Guide“ mit auf den Weg. „Ich bin echt überrascht, wie gut das ankommt“, freut sich Raphael Knespel. Seit Juli gab es praktisch kein Wochenende, an dem seine Roller nicht unterwegs gewesen wären. „Um Dolce Vita zu spüren, muss man eben nicht unbedingt nach Italien fahren. Der Gäuboden und seine unbekannten Ecken haben viel zu lange gewartet, um endlich entdeckt zu werden“.

Doch bevor es auf die Straße geht, gibt es eine gründliche Einweisung. „Erst wenn Mieter, Vermieter und Vespa sich sicher fühlen, geht es auf Tour“, versichert Raphael. Die Motivation der Kunden ist dabei ganz unterschiedlich. „Manche buchen es als Firmen-Event oder für eine Hochzeit. Manche wollen einfach in Erinnerungen schwelgen“, freut sich der Vespa-Fan. „Meine älteste Kundin bisher war 70 Jahre und kam mit einem breiten Grinsen von der Ausfahrt zurück. Oft wird eine Vespatour auch als Geschenk gebucht. Sicherlich ein unvergessliches Erlebnis.

Mittlerweile läuft der Vespa-Verleih (werliebtderschiebt.de) so gut, dass Raphael Knespel seinen Fuhrpark bald um weitere zwei Vespen aufstocken wird. Für noch mehr Dolce Vita und italienische Momente im Gäuboden …

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