Landgericht Regensburg
Zwei acht und zehn Jahre alte Schwestern sexuell missbraucht

16.01.2018 | Stand 13.09.2023, 6:22 Uhr
Verena Bengler
−Foto: n/a

Zwei Schwestern, damals acht und zehn Jahre alt, stiegen im April 2017 gemeinsam am Arnulfsplatz in Regensburg in einen Linienbus, um nach Hause zu fahren. Im Bus soll das jüngere der beiden Mädchen dann von einem fremden Mann angesprochen worden sein. Er soll hinter ihr gesessen und ihr Süßigkeiten gegeben haben.

REGENSBURG Als die beiden Mädchen bemerkten, dass sie im falschen Bus saßen, stiegen sie an der nächsten Haltestelle aus, um dort auf einen Bus der richtigen Linie zu warten. Der fremde Mann soll ihnen dabei gefolgt sein. Er soll die Kinder angesprochen und sie in seine Wohnung eingeladen haben. Nachdem die Schwestern das Angebot ausschlugen, soll sie der Mann mit sich gezogen und in seine Wohnung gebracht haben. In der Wohnung angekommen, soll der Fremde die Mädchen auf den Mund geküsst und sich an den jungen Mädchen sexuell vergangen haben. Erst als die ältere der beiden Schwestern sagte, dass sie zum Bus müssten, weil ihre Eltern auf sie warten würden, soll der Mann die Mädchen gehen gelassen haben. Zuhause angekommen, vertrauten sich die Mädchen ihren Eltern an.

Bis zu vier Jahre und neun Monate Haft

Der mutmaßliche Täter, ein verheirateter 58-jähriger Mann, muss sich nun seit Dienstag, 16. Januar, vor dem Landgericht Regensburg unter anderem wegen Nötigung und sexuellen Missbrauchs verantworten. „Wir wollen es so halten, dass er zunächst keine Angaben zur Sache macht“, erklärte der Anwalt des 58-jährigen gelernten Schweißers und regte noch im selben Atemzug ein Rechtsgespräch an. Die Prozessbeteiligten verschwanden in einem angrenzenden Zimmer. Als sie einige Zeit später wieder herauskamen, stand das Ergebnis des Gesprächs fest: Weil der 58-Jährige die Übergriffe inzwischen gestanden hatte, stellte das Gericht ihm eine Freiheitsstrafe von vier Jahren bis zu vier Jahren und neun Monaten in Aussicht. Außerdem, muss der Angeklagte, der an Leberzirrhose leidet, und in dessen Wohnung, bei einer Durchsuchung, die Droge Crystal Speed gefunden worden sein soll, wohl in eine Entziehungsanstalt. Für den Prozess sind insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird am Mittwoch, 24. Januar, erwartet.

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