Herz
Weniger Deggendorfer sterben an Herzinfarkt

07.07.2017 | Stand 02.08.2023, 10:07 Uhr
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Weltherztag am 29. September

DEGGENDORF Im Landkreis Deggendorf sterben nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) weniger Menschen an einem Herzinfarkt. Zwischen 2011 und 2012 ist die Zahl der Herzinfarkttoten von 91 auf 74 zurückgegangen. Das ist der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Damals wurde die höchste Sterberate mit 115 Fällen registriert, wie aus den vorliegenden Aufzeichnungen hervorgeht. Sechs von zehn Betroffenen im Raum Deggendorf waren 2012 Männer, in der Mehrzahl älter als  65 Jahre.

Bayernweit starben im vergangenen Jahr 8.148 Menschen an einem Herzinfarkt, 829 davon aus Niederbayern. Das entspricht einem leichten Anstieg zum Vorjahr von zwei beziehungsweise drei Prozent. Im Vergleich zur ältesten vorliegenden Erhebung aus dem Jahr 1998 ist aber ein deutlicher Rückgang von 20 Prozent in Bayern und neun Prozent in Niederbayern zu verzeichnen.

"Insgesamt hat sich die akute Versorgung verbessert, dennoch ist es weiterhin ausschlaggebend, dass Betroffene die Symptome kennen und unverzüglich den Notarzt über den Rettungsdienst unter 112 rufen", sagt Julia Pellmaier, Gesundheitsberaterin bei der TK für Niederbayern. "Bereits am Telefon sollte man den Verdacht auf einen Herzinfarkt äußern, denn je weniger Zeit bis zur Einlieferung ins Krankenhaus vergeht, desto besser die Überlebenschancen." 

Die klassischen Symptome für einen Herzinfarkt sind anhaltende und eventuell rasch zunehmende Schmerzen im Brustkorb, die in den linken Arm, in den Oberbauch oder in den Kiefer ausstrahlen können. Die Schmerzen sind oft mit einem starken Engegefühl verbunden. 

Nachholbedarf sieht Pellmaier nach wie vor bei der Aufklärung über den Herzinfarkt bei Frauen, den so genannten ‚Eva-Infarkt‘. "Viele Frauen bemerken noch immer zu spät, dass sich ein Herzinfarkt ankündigt. Denn die typischen Symptome für einen Herzinfarkt fehlen bei Frauen oftmals", so die TK-Expertin. So kommt es bei Frauen häufig vor, dass die Schmerzen nicht linksseitig, sondern in der rechten Schulter, im Rücken, im Oberbauch oder Unterkiefer auftreten. Symptome beim weiblichen Herzinfarkt können außerdem ungewöhnliche Müdigkeit, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen sein. 

Deggendorf