Preisstruktur
So teuer sind Mieten, Strom und Gebrauchtwagen in Deutschland

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 12:26 Uhr
−Foto: n/a

Im Grunde haben Mietpreise, Preise für Gebrauchtwagen und auch Strompreise eine Gemeinsamkeit: Sie variieren deutlich – und zwar je nach Region. Anders als beispielsweise frische Lebensmittel wie Gemüse und Obst, die saisonal bedingt teurer, günstiger oder gar nicht zu haben sind, entscheidet in Deutschland der Wohnort darüber, wie teuer man wohnt. Welche Trends es zu beobachten gibt, verrät dieser Beitrag.

Mieten, kaufen, wohnen. So günstig oder teuer lässt es sich in Deutschland leben

345 Städte wurden beim Mietpreis-Ranking verglichen. Gesucht wurde nach Wohnungen in mittlerer Lage und mit einer Wohnfläche von etwa 65 Quadratmetern. Durchschnittlich kostete der Quadratmeter 6,54 Euro (Netto-Kaltmiete). Mit Blick auf die Kaltmieten der anderen Wohnungen ergaben sich diese regionalen Abweichungen: München liegt mit 11,18 Euro deutlich über dem Schnitt und auch in Stuttgart ist der Quadratmeter mit 9,76 Euro richtig teuer. Ein Blick auf die zehn teuersten Städte zeigt eine deutliche Konzentration im Süden Deutschlands.

Auf den ersten zehn Plätzen

  • liegen fünf Orte in Baden-Württemberg: Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen, Tübingen, Ditzingen, Ludwigsburg
  • liegen drei Orte in Bayern: München, Germering, Dachau
  • liegt ein Ort in Nordrhein-Westfalen: Düsseldorf
  • liegt ein Ort in Hessen: Wiesbaden

Unter dem Landesschnitt von 6,54 Euro liegen diese Mieten im Osten des Landes. Im Berliner Westen liegt der Quadratmeterpreis bei 6,46 Euro. In Erfurt liegt der Quadratmeterpreis bei 6,20 Euro. In Potsdam liegt der Quadratmeterpreis bei 6,07 Euro. Im Osten Berlins liegt der Quadratmeterpreis bei 5,85 Euro. In Schwerin liegt der Quadratmeterpreis bei 5,72 Euro. In Dresden liegt der Quadratmeterpreis bei 5,64 Euro.

Bei den Immobilienpreisen zeigt sich im Übrigen ein ähnliches Bild: Kostete der Quadratmeter in München im Jahr 2016 6149 Euro, so stehen diesem Preis 1789 Euro pro Quadratmeter in Leipzig gegenüber. In Anbetracht dieser hohen Preise fällt die Entscheidung schwer, ob gemietet oder gekauft werden soll.

Beim Strompreis differieren die Preise vor allem bei regionalen Anbietern

Wer bei einem regionalen Anbieter Strom einkauft, der wird mit höheren Preisen rechnen müssen, als bei einem überregionalen Anbieter. Deutlich zeigt sich hier etwas, das sich nicht mit der Tendenz im Mietspiegel deckt: Es gibt ein starkes Ost-West-Gefälle – allerdings zu Lasten derer, die im Osten des Landes wohnen. Dort sind nämlich die Strompreise deutlich teurer und können schnell über 90 Euro pro Monat liegen. Günstigen Strom gibt es indes im Osten Bayerns, im Norden Niedersachsens und im Süden Schleswig-Holsteins.

Um die Stromkosten in der Region für 2017 auszumachen bzw. auch, um – unabhängig vom Wohnort – den günstigsten Anbieter zu finden, hilft ein Vergleich der Strompreise. Dabei werden zwar auch Postleitzahl und Wohnort abgefragt. Doch neben regionalen Anbietern werden hier auch überregionale Stromanbieter gelistet – ebenso wie die, die auf grünen Strom setzen oder mit anderen Besonderheiten aufwarten.

Beim Gebrauchtwagenkauf sind Schnäppchenjäger gefragt

Wer seinen Wohnort nicht nach den Mietpreisen auswählt, sondern in einen bestimmten Ort zieht, weil dort die Familie leben möchte oder die Arbeitsstelle ist, weiß: Der Wohnort kann nur in einem sehr engen Rahmen mitbestimmt werden. Anders ist das beim Kauf eines Fahrzeugs, denn: Der Zug bringt den Autokäufer letztlich überall hin, um den gekauften Gebrauchtwagen abzuholen. Und bei mächtig großen Preisunterschieden lohnt sich auch mal ein Ausflug.

Zwar gibt es die meisten Gebrauchten in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, spannend ist aber vor allem der Blick in die Details und dieser zeigt: Angebote aus Berlin sind preislich meist überaus interessant. Hier können schnell 2000 Euro gespart werden. Auch Bremen ist ein gutes Pflaster für Sparfüchse. Die wenigsten Schnäppchen konnten übrigens in Mecklenburg-Vorpommern ausgemacht werden. Im weltweiten Vergleich verliert übrigens Singapur und landet auf Platz 40 aller gelisteten Städte. Der Grund: Vor allem die hohen Steuern machen den Gebrauchtwagenkauf dort recht kostspielig. Vielleicht wäre hier die Carsharing-Idee eine echte Alternative.

Landshut