Kunst
"Pracht auf Pergament": Wertvoller Münzstempel aus Regensburg

07.07.2017 | Stand 27.07.2023, 16:07 Uhr
−Foto: Foto: Staatliche Bibliothek

Regensburger Münzstempel auf mittelalterlichem Prachtband: Angestellte der Münzsammlung bei der Bayerischen Staatsbibliothek macht eine Entdeckung in der Ausstellung „Pracht auf Pergament“!

REGENSBURG Eines der Geheimnisse des mit Gold, Silber, Emails und Edelsteinen verzierten Buchkastens zum Uta-Codex, einer Prunkhandschrift aus dem 11. Jahrhundert, konnte kürzlich durch eine Besucherin der Ausstellung „Pracht auf Pergament“, die derzeit in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München zu sehen ist, gelüftet werden. Auf den silbernen, zum Teil vergoldeten Seitenblechen des Buchkastens finden sich frappierend ähnliche Motive von Regensburger Silbermünzen aus dem 12. Jahrhundert. Ein Motiv, das eines Drachenkämpfers, könnte stempelgleich mit einer in der Staatlichen Münzsammlung aufbewahrten Silbermünze sein, die in Regensburg in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts geprägt wurde. Eine detaillierte Analyse ist allerdings erst nach dem Ende der Ausstellung möglich.

Ursprung und Datierung vieler Einzelteile des prachtvollen Buchkastens sind bisher unbekannt – nun konnte ein weiterer Mosaikstein zugeordnet werden. Darüber hinaus ist damit so gut wie sicher, dass die Silberbleche des Buchkastens wesentlich älter sind als bisher angenommen. Bisher ging man hier vom 13. Jahrhundert aus. Die Entdeckung machte Alexandra Hylla. Sie erforscht in der Staatlichen Münzsammlung München mittelalterliche Schatzfunde, in denen ähnliche Gepräge vorkommen. Bei einem Besuch in der Ausstellung in der Hypo-Kunsthalle entdeckte sie erstmalig, dass Münzstempel schon im 12. Jahrhundert für Gold- uns Silberschmiedearbeiten verwendet wurden. Die Ausstellung ist noch bis 13. Januar 2013 in München zu sehen.  

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