Bundespolizei vereitelt Schleusung
Mit gefälschtem Pass in den Urlaub nach Kanada

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 12:34 Uhr
−Foto: n/a

Mit einem gefälschten singapurischen Pass hat am Mittwoch ein chinesischer Staatsangehöriger versucht, die Bundespolizisten bei der Ausreisekontrolle nach Toronto zu überlisten. Der Mann war in Begleitung einer Singapurerin, die als seine Englisch-Dolmetscherin auftrat.

FLUGHAFEN MÜNCHEN Als der 23-jährige Mann und die 22-jährige Frau den Beamten die singapurischen Pässe vorlegten, überprüften die Bundespolizisten die Dokumente und fanden heraus, dass der Reisepass des Mannes eine komplette Fälschung war. Der 23-Jährige übergab ihnen zudem noch einen singapurischen Führerschein, der sich auch als Fälschung herausstellen sollte. Der Pass der Frau war echt. Sie gab sich als Übersetzerin und Reiseführerin ihres Begleiters aus.

In den erfahrenen Beamten reifte schnell der Verdacht, hier eine Schleuserin mit ihrem Kunden in flagranti erwischt zu haben. Die Beamten nahmen die beiden vorläufig fest. Den Mann wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, seine Begleiterin wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern.

In der Vernehmung erklärte die Beschuldigte, sie habe ihren Mitreisenden zufällig in Paris kennengelernt. Sie seien beide alleine unterwegs gewesen und haben mit Toronto dasselbe Reiseziel gehabt. Daher sei ihnen der Gedanke gekommen, zusammen zu reisen. Außerdem spreche der 23-Jährige kein Englisch und da könne sie ihn sprachlich gut unterstützen.

Der junge Asiate erzählte eine ganz andere Geschichte. Er gab sofort zu, in Wahrheit Chinese zu sein. Er sei vor ein paar Monaten mit seinem chinesischen Pass und einem italienischen Visum als Tourist nach Frankreich gereist. Dort habe er sich dann entschieden, erstmal zu bleiben. Als er schließlich den Wunsch verspürt habe, Toronto zu besichtigen, habe er von einem unbekannten Asiaten in Paris die gefälschten Dokumente gekauft. Dieser Unbekannte sei es auch gewesen, der ihm die 22-Jährige zur Seite gestellt habe. Sie sollte ihn nach Toronto begleiten, da er kein Englisch spreche. Er beharrte darauf, in Kanada nur Urlaub machen zu wollen. Der Preis für den singapurischen Pass und die Leistungen der Begleiterin sollte laut seiner Aussage nach Rückkehr an den Unbekannten in Paris bezahlt werden.

Die Bundespolizisten zeigten die Frau wegen Einschleusens von Ausländern, den Mann wegen Urkundenfälschung, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts an. Die Beamten werden die Festgenommenen im Laufe des heutigen Tages (13. November) dem Haftrichter vorführen.

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