Besuch bei der Polizei Hauzenberg
Landtagsabgeordneter Roos: 'Bayerische Polizei braucht Entlastung!'

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 23:35 Uhr
−Foto: Foto: Bürgerbüro, Bernhard Roos MdL

MdL Roos besucht die Polizei Hauzenberg: „Bayerische Polizei braucht Entlastung“.

HAUZENBERG Um die konkrete Arbeit vor Ort und Probleme im Sachstand aus erster Hand zu erfahren, besuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Bernhard Roos die Polizeiinspektion Hauzenberg, wo er vom Dienststellenleiter Laurentius Hobelsberger aufs Herzlichste begrüßt wurde. Am Gespräch nahmen außerdem Stadtrat Willi Uhrmann und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Andreas Anetzberger teil. Zunächst gab der PI-Chef einen Überblick über die Struktur und Arbeit der Inspektion Hauzenberg. Für den Abgeordneten ist es wichtig die Polizei zu besuchen: „Nur so ist es mir möglich, im direkten Kontakt mit den verantwortlichen Beamten die Probleme und Sorgen zur inneren Sicherheit zu erfahren und daraus politische Forderungen und Wünsche zu formulieren“.

Klar wurde in der Gesprächsrunde, dass die allgemeinen Probleme der bayerischen Polizei auch vor einer kleinen Polizeiinspektion nicht Halt machen. So beklagte Hobelsberger den hohen Altersschnitt seiner Beamten, die hier in Hauzenberg in der Regel bis zur ihrer Pensionierung Dienst leisten. Ohne schichtdienstfähigen Nachersatz, insbesondere nach Pensionierungen, gestaltet es sich schwierig den Wechselschichtdienst aufrecht zu erhalten. „Als wichtigster Grundsatz für eine Inspektion muss gelten, dass so viel Personal zur Verfügung steht, dass dem Bürger in Not vor Ort tatkräftig und zeitnah geholfen werden kann“, so Hobelsberger.

Immer neue Herausforderungen, wie z. B. die Bekämpfung der Cyberkriminalität belasten die Beamten zusätzlich. „Es ist vor allem der gute Zusammenhalt und die große Kollegialität, mit der so manche Probleme im personellen Bereich aufgefangen werden können. Wir haben halt momentan die Problematik, dass dankenswerter Weise zwar die Ausbildungskapazitäten voll ausgeschöpft werden, dass aber im Gegenzug eine vergleichbar große Zahl von Beamten zur Pensionierung ansteht“, machte Hobelsberger deutlich. In diesem Zusammenhang stellt Roos klar, dass Dienststellen von polizeifremden Aufgaben zu entlasten sind: „In Bayern haben Polizistinnen und Polizisten insgesamt 2 Millionen Überstunden angehäuft. Die Schmerzgrenze ist erreicht, für das Innenministerium ist es an der Zeit, völlig überarbeitete bayerische Beamte im Polizeidienst zu schützen und zu entlasten“.

Roos erklärte, dass hier ein Antrag der SPD gestellt wurde, um zusätzliche Tarifbeschäftigte für Verwaltungsaufgaben bereitzustellen. In punkto polizeifremde Aufgaben, wie Personen- und Objektschutzeinsätze, machte er die Reduzierung auf das unbedingt Notwendige deutlich. Auch tritt die SPD dafür ein, sofern gewünscht, die angefallenen Überstunden abzugelten. Angesprochen wurde schließlich auch die bauliche Situation der Dienststelle. Für Hobelsberger wären der barrierefreie Ausbau und vor allem die Mängelbeseitigung von Sicherheitsanliegen wünschenswert. „Gerade im Bereich Brandschutz haben sich die Vorgaben extrem verschärft und es muss die Sicherheit des Arbeitsplatzes gewährleistet sein“, ergänzte der Landtagsabgeordnete.

Abschließend lobte Landtagsabgeordneter Bernhard Roos den Einsatz unserer Gesetzeshüter, der mehr als vorbildlich ist: „Ich werde mich mit Nachdruck für Verbesserungen einsetzen und möchte ein großes Dankeschön aussprechen an alle Beamtinnen und Beamte, dass sie in unserem Landkreis für ein Gefühl der Sicherheit sorgen. Qualifizierte und gut motivierte Polizeibeamte bilden die Basis, um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden. Der oft mit erheblichen Gefahren verbundene tägliche Einsatz verdient unsere besondere Wertschätzung“. 

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