Konzerte, Führungen und vieles mehr
Jüdisches Regensburg weckt großes Interesse – so auch das Trio „Valeriya Shishkova & Di Vanderer“

13.11.2019 | Stand 13.09.2023, 0:56 Uhr
−Foto: n/a

„Jüdisches Regensburg“ – das ist der Schwerpunkt des Jahresthemas 2019 „Stadt und Gesellschaft“ des Kulturreferats Regensburg in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde. Historischer Anlass ist der 500. Jahrestag der Vertreibung der Juden aus Regensburg. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und 25 Vorträge fanden das ganze Jahr über statt und lockten interessierte Besucher in die Jüdische Gemeinde.

REGENSBURG So auch das Konzert von „Valeriya Shishkova & Di Vanderer“ am Sonntag, 10. November. Es ist bereits das zweite Konzert des Trios in diesem Jahr in Regensburg. Nachdem sie im April im Leeren Beutel mit ihrem tollen Charisma und ihrer bezaubernden Art überzeugt hatten, lud man die drei noch einmal ein, dieses Mal in die Räume der Jüdischen Gemeinde.

Die Sängerin Valeriya Shishkova wurde in Moskau geboren und lebt heute in Dresden. Zusammen mit dem Duo „Di Vanderer“, bestehend aus Sergey Trembitskiy an Klavier und Flöte sowie Gennadi Nepomnischi an der Klarinette, wurde sie im Jahr 2012 Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbs der jüdischen Musik in Amsterdam. Mit dem Programm „Mir gejen zusamen – jiddische Lieder & Klezmer“ begeisterten sie das Publikum in Regensburg.

Im Rahmen des Jahresthemas gab es neben Konzerten beispielsweise eine Führung über jüdische Grabsteine, eine Exkursion zu jüdischen Stätten in der Oberpfalz, einen Vortrag „Wer spricht heute noch Jiddisch?“, eine Ausstellung zur Ausgrabung am Neupfarrplatz, jüdische Stummfilme oder einen Zeitzeugenbericht einer der letzten Überlebenden der Shoah.

Ilse Danziger, Vorsitzende der Gemeinde Regensburg, und Christiana Schmidbauer, Leiterin des Kulturamts Regensburg, sprechen von einem „riesengroßen Interesse“ vonseiten der Bevölkerung Regensburgs und blicken auf gut besuchte Veranstaltungen zurück. „Die 180 Sitzplätze waren fast immer ausgebucht“, so Danziger. Sie freut sich über das rege Interesse an den „wahnsinnig vielen Führungen“ das ganze Jahr über und betont das Anliegen der Jüdischen Gemeinde, sich in das städtische Leben einbringen und somit Antisemitismus entgegenwirken zu wollen. Die Gemeinde sei sehr offen und freue sich immer über Besucher, allerdings müsse man nach dem Anschlag in Halle Anfang Oktober dieses Jahres zum Schutz der Mitglieder mehr Sicherheitskontrollen durchführen und enger mit der Polizei zusammenarbeiten. Ansonsten habe man sich in der im Februar dieses Jahres eröffneten, neuen Synagoge sehr gut eingelebt.

Wer das Konzert von „Valeriya Shishkova & Di Vanderer“ verpasst hat, bekommt am Sonntag, 17. November, erneut die Möglichkeit, jüdische Musik zu hören: Die Dresdner Musikerinnen von „Youkalí“ geben um 17 Uhr ihr Programm „Seiltänzerin ohne Netz“ in der Jüdischen Gemeinde zum Besten.

Regensburg