Kreistagsfraktion plädiert für Umdenken bei Unterbringung
Grüne: Asylbewerber auf Kommunen aufteilen

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 5:41 Uhr
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Angesichts der heuer noch zu erwartenden Asylbewerber im Landkreis Traunstein plädiert die Kreistagsfraktion der Grünen für ein Umdenken bei der Unterbringung. Die Aufteilung von kleinen Gruppen auf einzelne Gemeinden und deren Integration wäre demnach die beste Lösung.

LANDKREIS TRAUNSTEIN Weltweit befinden sich 44 Millionen Menschen auf der Flucht. Davon haben sich etwa 300.000 bis nach Europa durchgeschlagen. Ungefähr 64.000 sind letztlich in Deutschland gelandet. Es handelt sich vielfach um Menschen mit teils traumatischen Erlebnissen, die in ihren Heimatländern um ihr Leben fürchten müssen.

Im Landkreis Traunstein haben derzeit 224 Hilfesuchende Zuflucht gefunden. Bis zum Jahresende werden noch weitere 87 Asylbewerber erwartet. Die Gemeinschaftsunterkünfte des Landkreises sind voll besetzt und die Unterbringung der zugewiesenen Menschen erweist sich zunehmend als schwierig. Seit einiger Zeit fordert deshalb die Kreistagsfraktion der Grünen ein Umdenken bei der Aufnahme von Flüchtlingen.

Dazu sagte die Kreisrätin Dr. Katrin Kurz-Hüller: „Zusätzliche Gemeinschaftsunterkünfte sind nicht sinnvoll." Nach Ansicht der Traunsteiner Grünen ist eine Aufteilung der Asylsuchenden auf die Kommunen die beste und gerechteste Lösung. Fraktionssprecher und Landratskandidat Sepp Hohlweger: „Wenn sich jede Gemeinde verpflichtet, eine Flüchtlingsgruppe aufzunehmen und zu betreuen, könnten die für 2013 noch zu erwartenden Asylbewerber gut untergebracht werden." Kirchanschöring hat es bereits vorgemacht. Dort wurden in einer leer stehenden kirchlichen Wohnung mehrere Flüchtlinge einquartiert.

Eine weitere Gruppe lebt seit kurzem in einer Pension in Ruhpolding. Bei einem Ortsbesuch der grünen Kreistagsfraktion zeigte sich, dass dieses Modell funktionieren kann. Wichtig ist allerdings, dass die erforderlichen Begleitmaßnahmen sichergestellt werden: Medizinische Versorgung, Organisation von Sprachkursen und Beschäftigungsmöglichkeiten, Teilnahme am Dorfleben, Einschulung der Kinder, usw. Kurz-Hüller: „Die Koordination dieser Aufgaben müsste der Landkreis mit einem eigens dafür zuständigen Sozialarbeiter übernehmen." Dann sollte bei insgesamt 35 Kommunen im Landkreis Traunstein, die Übernahme der noch zu erwartenden Asylbewerber gelingen.

Berchtesgadener Land