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Der "Veggie Day" – gute Idee oder Forderung von "Öko-Diktatoren"?

07.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:31 Uhr
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Er trägt einen englischen Namen und sorgt für jede Menge Ärger: der "Veggie Day". Erfunden haben's in diesem Fall mal nicht die Schweizer, sondern die Grünen! Die wollen diesen "Veggie Day" nämlich verpflichtend in allen Kantinen und zwar einmal die Woche.

DEUTSCHLAND/BAYERN "Viele gesundheits-, agrar- und klimapolitische Gründe sprechen für eine solche Initiative: 18 Prozent der globalen Treibhausgase stammen aus der Tierhaltung. Die Hälfte des weltweit gehandelten Getreides wird als Futtermittel für die Massentierhaltung verwendet. Steigender Fleischkonsum hat damit in den letzten Jahrzehnten zu einer dramatischen Ausweitung des Futtermittelanbaus, der Abholzung von Wäldern und der Ernährungsproblematik geführt", heißt es bei den Grünen.

Bereits 2011 hatte man in einem Fraktionsbeschluss festgelget, dass "regionale Produkte, Bioessen, ein 'Veggie-Day' sowie Tee und Kaffee aus fairem Handel zum Regelangebot in öffentlichen Verpflegungseinrichtungen werden" sollen. "Ein 'Veggie Day' ist ein wunderbarer Tag zum Ausprobieren, wie wir uns mal ohne Fleisch und Wurst ernähren", so Renate Künast.

Kritik aus der FDP: Grüne sind "Öko-Diktatoren"

Die FDP kann nun mit diesem Vorstoß so gar nichts anfangen. Sie sprechen von "Bevormundung von grünen Öko-Diktatoren". Miriam Gruß, Bayerns FDP-Generalsekretärin, hält die Idee für "schlichtweg unfassbar". "Wer per Diktat vorschreiben will, an welchen Tagen Fleischgerichte gegessen werden dürfen und an welchen nicht, behandelt erwachsene Menschen nicht wie mündige Bürger. Sich freiwillig für eine gesunde Ernährung zu entscheiden und das Klima durch Fleischverzicht verbessern zu wollen, ist eine gute Sache. Aber bitte nicht per Zwangserziehung", so Gruß.

Die Grünen hätten ihr wahres Gesicht als "Öko-Diktatoren" nicht deutlicher zeigen können als mit dieser Forderung. "Belehren, bevormunden, verbieten: Das trifft nicht nur auf den Speiseplan der Grünen zu, sondern auch auf ihr politisches Verständnis allgemein. Wer dagegen selbst entscheiden will, was auf den Tisch kommt, ist bei der FDP richtig aufgehoben", so Gruß. 

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