Shooting
G20-Gipfel: Regensburger Polizisten machen Ausflug zum Hamburger Rotlichtviertel

12.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:54 Uhr
−Foto: Foto: mletsch / 123RF Lizenzfreie Bilder

Der G20-Gipfel ist für die Polizei nicht nur eine Herausforderung, sondern für viele gerade junge Polizisten offenbar auch ein Abenteuer. Erst haben im Vorfeld Berliner Polizisten auf einer Party, "auch gebumst", jetzt ist ein kurioses Foto von Regensburger Polizisten aufgetaucht.

REGENSBURG_25HAMBURG Das Zusammentreffen der 19 wichtigsten Regierungschefs der Welt stellt die sonst so weltoffene und liberale Stadt Hamburg vor eine riesige Herausforderung. Der Grund: Zahlreiche Autonome, die offenbar auch gewaltbereit sind und höchstwahrscheinlich von den finanziellen Segnungen des von ihnen kritisierten Systems hochgradig profitieren, wollen ihren Unmut auf eben jenes System artikulieren. Was in einer freiheitlichen Demokratie wie Deutschland selbst verständlich ist, droht, so befürchten die Innenbehörden Hamburgs, auch zu eskalieren.

Kein Wunder, dass es auch mal innerhalb der Polizei eskaliert. 19.000 Beamte von Landespolizeien, vom BKA und der Bundespolizei eilten im Vorfeld nach Hamburg, um den Gipfel zu sichern. Vor allem auch deshalb, weil viele junge Polizisten nach Hamburg geschickt werden, die den Druck des Einsatzes auch mal in ihrer Freizeit kompensieren. Für Schlagzeilen sorgten vor allem Berliner Polizisten, als sie in einem Containerdorf in Bad Segeberg, 70 Kilometer nördlich von Hamburg, eine Party feierten. Mehrere Kollegen hatten Geburtstag. Und wie drückte es der Pressesprecher der Berliner Polizei aus? Ja, es wurde auch "gebumst."

So weit ist es nicht gekommen, als auch zwei Regensburger Polizisten die offenbar freien Minuten nutzten, um sich ein klein wenig Hamburg anzusehen. Doch nicht der Hamburger Michel wurde der Ort, an dem sie sich gegenseitig fotografierten und fotografieren ließen - mit Polizeiuniform übrigens und vor dem Polizeiauto mit dem typischen Kennzeichen der Domstadt-Cops, "R-PR" - nein, es war der berühmte Eingang zur berüchtigten Herbertstraße. Dort, wo sich Hamburgs Rotlichtmeile befindet, wird zwar viel "gebumst" - es gibt aber keinen Hinweis, dass die Regensburger Polizisten die Schranke übertraten, hinter die übrigens Frauen keinen Zutritt haben.

Der Ruf nach Videoüberwachung gerade von Sicherheitsbehörden wurde in dem Moment ein wenig ad absurdum geführt, als es "Klick" machte - und keineswegs Handschellen klickten, sondern vielmehr eine Kamera. Von oben wurden die Beamten vor der Herbertstraße fotografiert.

Seit kurzem ist das Regensburger Polizeipräsidium auch auf Facebook aktiv. Dort postet man heiter bis wolkige Geschichten, auch mal ernste Fahndungen, oft aber einfach liebenswürdige Details aus dem ansonsten tristen und anstrengenden Berufsleben eines Polizisten. Diesmal aber war es ein Hamburger Stadtmagazin, das die Fotos in die digitale Hand bekam. Man teilte die Bilder, die jene Regensburger Polizisten beim vergnüglichen Shooting zeigen. Nun, auf Facebook kann man nicht nur "Gefällt mir" klicken, sondern auch Beiträge auf der eigenen Seite weiterverbreiten. Richtig cool wäre ja, wenn die Regensburger Polizei ihre beiden Kollegen auf diese Weise noch ein wenig berühmt machen würden. So nach dem Motto: "Gebumst wird hier aber nicht!"

Das ist übrigens der Post mit den Fotos:

Regensburg