Meyer, Petrausch und El-Wassimy verlassen die Roten Raben
Die Kapitänin geht von Bord

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 18:28 Uhr
−Foto: Foto: Georg Gerleigner

Zwei bleiben, drei gehen: Während Liana Mesa Luaces und Renata Cristina de Jesus Benedito in Vilsbiburg verlängert haben, brechen Sarah Petrausch, Mona El-Wassimy und Spielführerin Lina Meyer ihre Zelte im Vilstal ab.

VILSBIBURG Guillermo Gallardos Wunsch war es, seine Mannschaft möglichst komplett zu halten. Doch ihm war auch klar, dass das fast ein Ding der Unmöglichkeit werden würde. Der Argentinier und die Geschäftsleitung der Roten Raben freuen sich, mit Diagonalspielerin Liana Mesa Luaces und Mittelblockerin Renata Cristina de Jesus Benedito zwei Säulen des Erfolgs in Vilsbiburg halten zu können. Die 250-fache kubanische Nationalspielerin Mesa Luaces wie auch die 27-jährige Brasilianerin sind sich einig: „Wir fühlen uns mittlerweile in Niederbayern zu Hause und wollen mit den Roten Raben noch viele Erfolge feiern!“

„Liana ist eine sehr erfahrene Spielerin, die wir unbedingt behalten wollten“, sagt Gallardo, der die Durchschlagskraft seiner Hauptangreiferin schätzt, die in dieser Saison nicht nur Gegner und Zuschauer faszinierte. „Den größten und schwierigsten Schritt hat sie in den vergangenen Monaten gemacht, nämlich von Kuba hierher zu kommen und sich an Deutschland zu gewöhnen. Jetzt erwarte ich eine Steigerung in der nächsten Saison!“

Auch von Renata Cristina de Jesus Benedito verspricht er sich viel: „Sie ist eine sehr stabile Spielerin, wie ich sie selten in Deutschland sehe. Bedauerlich war ihre Verletzung Ende letzten Jahres, aber sie ist stark zurückgekommen“, blickt Gallardo zurück.

Drei Spielerinnen haben sich allerdings gegen eine neue Vertragsunterschrift entschieden: Lina Meyer, Mona El-Wassimy und Sarah Petrausch verlassen die Roten Raben. Meyer und El-Wassimy wollen kürzer treten und sich ins Berufsleben bzw. Studium stürzen.

Die 27-jährige Meyer war zu Saisonbeginn vom Absteiger Sonthofen nach Vilsbiburg gekommen und übernahm die Führungsrolle der Spielführerin mit großer Leidenschaft: „Bei aller Wehmut hätte ich nie gedacht, einmal in der 1. Bundesliga anzukommen und dann auch noch für die Roten Raben zu spielen“, schildert sie stolz.

„Ich werde dieses Jahr 28 Jahre alt, auch wenn die sportliche Grenze natürlich nicht erreicht ist, will ich mir mein Leben mit meinem Verlobten aufbauen und irgendwann auch Kinder haben, denen ich erzählen kann, dass ihre Mama Dritter in der Deutschen Meisterschaft wurde und im Pokalfinale stand. Das kann aber erst nach dem zweijährigen Referendariat in Angriff genommen werden, weshalb ich nun die Entscheidung getroffen habe, mit dem Leistungssport aufzuhören.“

Auch Mona El-Wassimy zieht es wieder in ihre Heimat München, wo sie ein Vollzeitstudium aufnehmen wird: „Die Entscheidung ist mir nach dieser Saison in Vilsbiburg mit dieser harmonischen Mannschaft absolut nicht leicht gefallen, aber ich werde eine Volleyballpause einlegen und Sozialpädagogik studieren“, erklärt die Zuspielerin. Erst nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung könne sie sich wieder mit so viel Leidenschaft dem Volleyball widmen.

Außenangreiferin Sarah Petrausch hat sich für einen Vereinswechsel entschieden: „Die drei Jahre hier bedeuten mir viel und ich habe mich in Vilsbiburg sehr wohl gefühlt“, erklärt die 21-Jährige. „Doch meine Prioritäten haben sich verändert und deshalb werde ich nicht bei den Roten Raben bleiben.“ Petrausch ging seit 2009/10 für die Niederbayern ans Netz.

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