Am 25. Mai
Das Café „Malefiz“ öffnet wieder – trotz offener Fragen sind die Betreiber erleichtert

07.05.2020 | Stand 13.09.2023, 0:13 Uhr
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Am Dienstag, 5. Mai, verkündete Ministerpräsident Markus Söder bei einer Pressekonferenz die schrittweise Öffnung der Gastronomie. Betreiber atmen auf: Endlich steht ein Datum fest! Auch das Café „Malefiz“ in Regensburg ist erleichtert und freut sich auf die Wiederöffnung am Montag, 25. Mai.

Regensburg. Viel ist passiert in den letzten Wochen: Ende März sprachen Julian Meindl und Maximilian Reif, Inhaber des Café „Malefiz“ in der Regensburger Pfarrergasse, noch von der Ungewissheit in der Gastronomie. Niemand wusste, ob und wann Lokale wieder öffnen können. Das Coronavirus breitete sich weiter aus und kümmerte sich nicht um Existenzen, die durch die Einschränkungen in der Branche bedroht wurden. Zum Glück gibt es in schwierigen Zeiten noch Solidarität und Freunde. Das Café „Malefiz“ konnte dadurch bereits nach kurzer Zeit noch am Wochenende vor Ostern einen Lieferservice auf die Beine stellen.

Am Wochenende Frühstück auf Vorbestellung per Lastenrad nach Hause liefern lassen – das klang für viele Kunden sehr verlockend. Anfangs hätten Julian Meindl und er schon Respekt davor gehabt, erzählt Maximilian Reif. Doch es lief so gut, dass sie bereits an Ostern, als circa 200 Regensburgerinnen und Regensburger ihr Frühstück bestellten, einen Bestellstopp einlegen mussten. Am Muttertag, 10. Mai, kann man sich nun vorerst ein letztes Mal Croissants, Bananenbrot, Zimtschnecken und andere Leckereien liefern lassen – oder aber Mütter überraschen. Dafür kooperiert das Malefiz mit dem Laden „Blume No. 9“, auf Wunsch kann man so zusätzlich zum Frühstück einen frisch gebundenen Blumenstrauß verschenken.

Auch der To-Go-Verkauf wurde gut angenommen, vor allem bei schönem Wetter und am Wochenende. Mit roten Klebebändern auf der Straße wurden Abstände markiert und die Bezahlung lief kontaktlos dank runder Beträge, die in einem Glas gesammelt wurden. Der Straßenverkauf läuft bis zur Öffnung am Montag, 25. Mai, erst einmal so weiter. Doch am meisten freuen sich Meindl und Reif darüber, endlich das Café wieder öffnen zu dürfen, Gäste zu begrüßen und glücklich zu machen, das sei schließlich der Ursprung des Lokals gewesen. Die Corona-Krise sei für die Gastronomen sehr anstrengend, ohne die natürlichen Abläufe und mit dem Druck, ständig neue Geschäftszweige erfinden zu müssen. Von den finanziellen Herausforderungen ganz zu schweigen. Doch letztendlich haben die beiden es geschafft, bei ihren Kunden im Gedächtnis zu bleiben. Auch wenn ein „Normalbetrieb“ mit Abendkultur, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern und Konzerten erst wieder möglich sein werde, wenn es einen Impfstoff gibt, freuen sich Meindl und Reif auf den Start am Montag, 25. Mai.

Bis dahin sei aber vieles noch offen, so Reif, es gebe noch viele Fragen und noch keinen offiziellen Leitfaden. Man orientiere sich bisher also an den Regeln, die in Österreich herrschen. Die zweieinhalb Wochen zur Vorbereitung seien auf alle Fälle genau richtig, findet Reif. Ein Plexiglas an der Theke anbringen, eine Desinfektionsstation bauen, Tische umstellen beziehungsweise reduzieren – es gibt viel zu tun. Für „Malefiz“-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter werde es demnächst Schulungen geben und an der Türe werde jemand stehen, der den Einlass kontrolliert, sodass die vorgeschriebenen Abstände gewährleistet werden können. Köche und Bedienungen tragen selbstverständlich einen Mund-Nasen-Schutz, auch wenn die ohnehin schon anstrengende Arbeit dadurch noch einmal erschwert werde, aber der Schutz und Gesundheit gehen natürlich vor, so Reif.

Offen sei auch noch, ob Gäste auch spontan einen Tisch bekommen können oder ob eine Reservierung dringend nötig ist. Auf alle Fälle werde alles etwas länger dauern und es werde mehr Arbeit geben. Von der Politik hätte sich Reif deshalb eigentlich etwas mehr erwartet, als die sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen, denn es sei weit bekannt, dass Gastronomen hauptsächlich an Getränken verdienen. Wie viel Umsatz das „Malefiz“ in den nächsten Monaten machen werde, sei natürlich völlig unklar und stelle sich erst heraus – fest stehe für Reif deshalb: „Die Krise ist noch längst nicht vorbei.“

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