Nach Sturmnacht:
100-Millionen-Paket der Staatsregierung hilft den Waldbauern wirkungsvoll

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 9:58 Uhr
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Landrat Franz Meyer begrüßt die vom bayerischen Kabinett beschlossenen Hilfsmaßnahmen für Betroffene der Sturm-Katastrophe von der Nacht auf den 19. August.

PASSAU / MÜNCHEN Das Maßnahmenpaket unter anderem mit Räumungszuschüssen von bis zu 6000 Euro pro Hektar und bis zu 90 Prozent Zuschuss für die Instandsetzung von Waldwegen treffe in Bezug auf die Waldbauern die Bereiche, in denen die Unterstützung des Staates am notwendigsten sei, so der Landrat in einer ersten Stellungnahme nach der Kabinettssitzung, an der er gemeinsam mit seinem Freyunger Amtskollegen Sebastian Gruber teilgenommen hatte. Auch die beschlossene Notstandsbeihilfe für sturmgeschädigte Privathaushalte bei Härtefällen sei wichtig.

Für einige Teile des Landkreises Passau stelle die Sturm-Nacht eine Jahrhundert-Katastrophe dar, die das „Erbe von Generationen“ vernichtet habe. Dies betreffe vor allem die Waldbauern bis hin zur konkreten Existenzbedrohung. Meyer: „Der Wald als Rückversicherung unserer Bauern ist nun selbst zum Großschadensfall geworden. Schlimmer kann es nicht kommen.“ Worte sicherten keine Existenzen, darum sei die heute beschlossene konkrete Hilfe nötig. Meyer erinnert an das Zitat des Ministerpräsidenten bei seinem Besuch im Schadensgebiet am Montag vergangener Woche: „Unsere Gesellschaft steht bei solchen Schadensereignissen in der solidarischen Verantwortung!“ Das heute beschlossene Maßnahmenpaket zeige, dass Ministerpräsident Horst Seehofer und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner genau das auf den Weg gebracht hätten, was in Ansätzen bereits kurz nach der Katastrophe signalisiert wurde. Meyer: „Wir konnten und wir können uns auf die Staatsregierung verlassen.“

Mit 1,5 Millionen Festmeter Schadenholz und einer vom Sturm betroffenen Waldfläche, die ein Drittel des Baumbestandes im Landkreis umfasse, habe der Landkreis in Bezug auf die Forstwirtschaft eine historische Katastrophe erlebt. Dies machte der Landrat in der Sitzung des Ministerrates deutlich. Das Schadholz sei zum großen Teil entwertet und nur als Brennholz und Hackschnitzel verwendbar. „Die Holzentsorgung wird so zum Draufzahlgeschäft und gleichzeitig ist die Aufbauleistung von Generationen verschwunden. Unsere Waldbauern arbeiten schon immer nachhaltig – auch als es dieses Modewort noch gar nicht gab. Umso bitterer ist der Sturm, der all diese Bemühungen in 20 Minuten zunichtemachte.“

Neben den Waldschäden dürfe aber nicht der enorme Schaden an der Infrastruktur und an Gebäuden vergessen werden, warnt Franz Meyer. Nach der aktuellen Übersicht beträgt dieser Schaden im Landkreis fast 50 Millionen Euro. Im privaten Bereich summiert sich dies auf rund 23 Millionen Euro, im Gewerbe auf 15 Millionen Euro und bei den Gemeinden auf fast 11 Millionen Euro. Der Starkregen hat rund eine Million Euro Sachschaden angerichtet. Dass hier in Härtefällen geholfen wird, sei richtig. Die Hilfe für Kommunen über den kommunalen Finanzausgleich müsse „effektiv und zeitnah erfolgen“, so die Erwartung des Landrats. 

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