Ökologische Schäden
Oberpfälzer Fischereitag 2019 setzt bei der bei Wasserkraft auf „Ökologie vor Ökonomie“

24.07.2019 | Stand 04.08.2023, 10:43 Uhr
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Am Samstag, 20. Juli, fand am Sperlweiher Festplatz in Gröbenstädt (Moosbach) im Landkreis Neustadt an der Waldnaab der Oberpfälzer Fischereitag 2019 statt.

OBERPFALZ In enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Fischereiverein, dem KFV Vohenstrauß, präsentierte der Fischereiverband Oberpfalz e. V. (FVO) ein abwechslungsreiches Programm für die anwesenden Gäste. Der Vormittag begann mit einem Vortrag von Johannes Schnell (Landesfischereiverband Bayern) sowie einer ergänzenden Diskussion mit Thomas Stangl (Wasserwirtschaftsamt Weiden) zu den Fördermöglichkeiten von „lebensraumverbessernden Maßnahmen“, der überwiegend an Gewässerwarte sowie Vereinsvorsitzende gerichtet war.

Vor der offiziellen Eröffnung durch FVO-Präsident Hans Holler begrüßten die Jagdhornbläser der Kreisgruppe Vohenstrauß die geladenen Gäste. Hans Holler bedankte sich bei den Bläsern und betonte in seiner Rede die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Jägerschaft, ohne die eine wirksame Vergrämung der Fischräuber nicht möglich wäre. Auch auf die enormen ökologischen Schäden der (Klein-)Wasserkraft und deren vergleichsweise geringen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs ging Holler ein, indem er betonte, dass sich der Verband dafür einsetze, dass bei der Wasserkraft die „Ökologie vor der Ökonomie kommen müsse“.

In einer vom Obmann der Angelfischer, Hans-Hermann Lier, geführten Podiumsdiskussion zur Analyse und Interpretation des Bezirkskönigs- und Bestandsfischens stellten Kormoranmanager Tobias Küblböck, der Tirschenreuther Ranger Jacob Keller, Otterberater Alexander Horn, Fischereifachberater Dr. Thomas Ring sowie der Vorsitzende des lokalen Vereins KFV Vohenstrauß Johann Dittmann gemeinsam fest, dass die Zahlen dieser Bestandsaufnahme an der Pfreimd symptomatisch für die Situation in der gesamte Oberpfalz sind: Der Fischotter ist überall in der Oberpfalz flächendeckend vorhanden und dezimiert gemeinsam mit dem Kormoran, sowie den anderen Fischräubern wie Graureiher und Mink die heimische Fischwelt sehr stark. „Natur- und Artenschutz darf aus unserer Sicht nicht an der Wasseroberfläche aufhören und darf nicht nur einseitig bestimmte Tiere schützen“, so Verbandspräsident Hans Holler. Er forderte politische Lösungen, auch an den freien Fließgewässern zur Reduzierung der Fischotter-Bestände. Insgesamt stehen fast 60 Prozent aller bayerischen Fischarten auf der Roten Liste, die teilweise mit sehr vielen finanziellen und personellen Mitteln wieder angesiedelt werden. Fischerkönig wurde Dieter Kerscher von den Angler- und Naturfreunden Roßbach-Wald.

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